Ihr wisst sicherlich, dass Christian Wulff vom Amt des Bundespräsidenten zurückgetreten ist. Jetzt wurde er offiziell mit einem großen Zapfenstreich verabschiedet. Was das ist? Das Wort Zapfenstreich stammt aus dem 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit gab es in einem Militärlager nicht nur Soldaten, sondern auch Händler, die mit dem Heer zogen und ihre Waren, darunter Bier und Wein, an die Soldaten verkauften.

Um abends im Lager für Ruhe zu sorgen, ertönten Trompeten-, und Trommelsignale. Anschließend wurden alle Zapfhähne von den Händlern gestrichen: Ein Schlag, dazu sagte man früher auch Streich, auf den Zapfen verschloss das Wein- oder Bierfass. Es gab nichts mehr zu trinken. Später verwendete man das Wort Zapfenstreich für das Ende der Ausgehzeit, heute für die Zeremonie zum Ende einer Amtszeit.

Der Ablauf dieser Zeremonie ist genau festgelegt. Heute wird der große Zapfenstreich bei feierlichen Veranstaltungen wie der Verabschiedung von Präsidenten und des Verteidigungsministers abgehalten. Dabei marschieren am Abend verschiedene Bundeswehreinheiten in ihren Paradeuniformen. Daneben läuft ein Spielmannszug, zwei Züge Soldaten mit Gewehren sowie Fackelträger. Das Besondere: Der Geehrte darf sich Lieder wünschen, die in die Abschiedszeremonie eingebaut werden.