Dass der Ostkreis Hilfe benötigt, darüber herrscht Einigkeit im Kreistag. Das ist positiv und eine gute Grundlage für neue Strategien gegen die Auswirkungen des demografischen Wandels mit einer schrumpfenden Bevölkerung und knapper werdenden Haushaltsmitteln in der Stadt Bleckede, der Samtgemeinde Dahlenburg und der Gemeinde Amt Neuhaus.

Eine Machbarkeitsstudie kann ein sinnvoller Schritt sein. Aber nur auf die Elbbrücke zu setzen, wäre falsch. Denn ein Allheilmittel oder wie es der grüne Abgeordnete Oliver Glodzei bei der Kreistagsdebatte zu dem Thema formulierte, ein Selbstgänger ist die Brücke nicht. Zumal in den Sternen steht, ob und wann sie gebaut wird.

Die Zeit drängt jetzt. Die Weichen müssen früh gestellt werden, ehe es zu spät ist und der Ostkreis dahin schlummert und eines Tages eine entvölkerte Region ist. Je mehr Ideen für strukturelle Veränderungen kommen, desto besser für die Menschen, die gerne in ihren Dörfern im Osten leben und dort auch eine Zukunft haben wollen. Doch die ist nur gesichert, wenn es ausreichend Arbeit gibt und die Gemeinden handlungsfähig bleiben. Denn an beidem hängt die gesamte Infrastruktur: vom Bäcker, über den Arzt bis zur Schule.

Statt sich in parteipolitischem Gezänk zu verzetteln, sollte der Kreistag den Schulterschluss üben. Das dürfte doch eigentlich kein Problem sein, auch wenn der Landtagswahlkampf langsam beginnt. Denn bei keinem anderen Thema sind sich alle im Kreistag so nah.