Der Bürgermeister der Gemeinde Adendorf, Thomas Maack, will mit einer Begegnungsstätte für Jung und Alt Akzente für die Zukunft setzen.

Adendorf. Adendorf geht es gut. Die Kommune entwickelt sich so prächtig wie kein anderer Ort im Landkreis. Seit einigen Monaten steht nun Thomas Maack (SPD) als direkt gewählter Bürgermeister der Kommune vor. Für ihn gilt es, das zu erhalten, was die Gemeinde ausmacht und sie für die Zukunft zu wappnen. "Ich will und werde meinen Beitrag dazu leisten, in Adendorf die Lebensqualität zu erhalten, die unsere Gemeinde auszeichnet", so Maack.

Dabei denkt der 51-Jährige an die optimale Kinderbetreuung von der Krippe bis zur Grundschule, den Erhalt guter Infrastruktur und Freizeiteinrichtungen, solide Finanzen und einen ausgeglichenen Haushalt. Gefragt ist eine Amtsführung, in der Weitblick und Einfallsreichtum keine Vision bleiben müssen. Als Visionär entpuppt sich der gelernte Handwerker Maack schon wenige Monate nach Amtsantritt, indem er eine Zukunft für die Gemeinde in den Bereichen Wirtschaft und Bevölkerungsentwicklung sieht und entsprechend vorantreibt.

So weist Adendorf im Gegensatz zu anderen Kommunen weiterhin Bebauungsgebiete aus und realisiert sie. Bestes Beispiel ist das Bebauungsgebiet 'Auf den acht Stücken'. Im ersten Bauabschnitt wurden 36 Grundstücke verkauft, im zweiten bisher 23. "Die ruhige Lage, die Nähe zur Stadt Lüneburg und die hervorragende Infrastruktur zieht vor allem junge Familien an", sagt Maack.

Über 10 200 Einwohner zählt die Gemeinde. Sie gehört damit zu den wenigen Kommunen des Landkreises, die weiterhin wachsen, während die Einwohnerzahl anderer Gemeinden - wie beispielsweise Amt Neuhaus - um bis zu zehn Prozent jährlich schrumpft.

Was gut gedeiht, gilt es, mit Weitblick zu erhalten. Wo in den 50er-Jahren Hase und Fuchs sich gute Nacht sagten, Obst und Gemüse angebaut, Enten, Gänse und Schweine großgezogen wurden, da entstanden in den Wirtschaftswunderjahren Siedlungsviertel. Modern und weitsichtig geplant mit Flachdächern und ohne Gartenzäune sind sie in die Jahre gekommen. Dazu Thomas Maack: "Wir wollen den Bestand der ersten Siedlungen erhalten. Damit dort, wo Lücken entstehen, keine Wohnbunker aus dem Boden gestampft werden, müssen wir die Bebauungspläne überarbeiten", sagt Maack, der bis zu seiner Wahl als leitender Angestellter in der Führungsebene der Deutschen Bahn gearbeitet hat.

Ortsplanung ist ein großes Thema, das Maack am Herzen liegt. Als Herausforderung betrachtet er die Entwicklung des Ortszentrums. "Wie lassen sich Kirchweg und Marktplatz vor dem Rathaus attraktiver gestalten?", lautet seine Frage. Für den Rathausplatz hat die Verwaltung einen Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich Gartengestalter, Stadtplaner und Architekten beteiligen können.

Indes noch ratlos zeigt sich Maack hinsichtlich der Gestaltung des Kirchwegs, Adendorfs sogenannter Einkaufsmeile. Das Kerngebiet lässt Anziehungskraft vermissen. Im Gegensatz dazu steht das Adendorfer Vier-Sterne-Superior Hotel Castanea, das mit einem Investitionsvolumen von drei Millionen Euro seine Kapazitäten um 39 Gästezimmer auf insgesamt 157 Zimmer ausgebaut hat.

"Der Freizeitbereich kommt in Adendorf gut voran. Nach der weltweiten Finanzkrise läuft das Hotelgeschäft wieder und auch die Sportmeile boomt. Es sollte uns besser gelingen, Touristen aus dem Hotel, vom Golfplatz oder den gemeindeeigenen Sportanlagen in unser Dorf hineinzunehmen. Mir ist wichtig, das alles, was wir in der Politik tun, den Bürgern Adendorfs dient", sagt Maack.

Gerade die könnten dem Hobbymaler kreative Ratschläge liefern. Ist doch just eine Umfrage des Bürgervereins Adendorf abgelaufen. Adendorfer waren aufgerufen, zu prüfen, wo Entwicklungspotenzial der Gemeinde liegt, damit auch in Zukunft die Kommune zu recht den Status "exzellent" tragen darf. Gefragt sind Vorschläge zur Weiterentwicklung unter anderem in den Bereichen Jugend, Barrierefreiheit, Bauplanung, Freizeit, Ortszentrum, Verkehr und Haushalt. Nach entsprechender Auswertung und Diskussion werden diese auf dem Schreibtisch des Bürgermeisters landen.

Adendorf liegt etwa vier Kilometer nordöstlich vom Lüneburger Stadtkern entfernt und ist in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend mit der Hansestadt zusammengewachsen. Politisch allerdings pocht die Gemeinde auf ihre Selbstständigkeit und zeigt sich dabei äußerst entschlossenen und wehrhaft. Schon zu Beginn der 70er-Jahre zog sie erfolgreich gegen die Eingemeindung zu Felde und auch im vergangenen Jahr zeigten Adendorfer dem Lüneburger Bürgermeister die rote Karte. Er hatte es auf die finanziell gut gestellte Kommune abgesehen.

Nicht wenige Adendorfer haben der benachbarten großen Stadt unterstellt, sie wolle sich mit Hilfe Adendorfs sanieren. Finanziell habe man es nicht nötig, bei den Lüneburgern unterzukriechen, so die selbstbewussten Bürger der Gemeinde, in der die Pro-Kopf-Verschuldung (509 Euro/2010) wesentlich niedriger als in der benachbarten Hansestadt (1317 Euro/2010) liegt.

Der neue Bürgermeister aus den Reihen der Sozialdemokraten setzt eine politische und familiäre Tradition fort: "Mein Vater war ein Visionär. Er setzte sich für den Ausbau eines Sportzentrums am Scharnebecker Weg ein." Es folgten das Schwimmbad, ein Eisstadion und vor einigen Jahren ein edler Fitnessclub, ein bekannter Indoorspielplatz für Kinder sowie das Hotel mit Golfanlage. Kindergarten, Rathaus, Schule, Altenheim und neue Bebauungsgebiete entstanden. Die Infrastruktur wurde ausgebaut, das Einkaufszentrum an der Artlenburger Landstraße realisiert. In diesen Jahren nahm die Einwohnerzahl des Ortes um fast 40 Prozent zu.

Weil stattdessen zukünftig die Zahl der Senioren rasant steigen wird, kann sich Maack eine weitere Einrichtung für ältere Mitbürger inmitten des Dorfes vorstellen. "Eine Begegnungsstätte für Jung und Alt", lautet der Vorschlag des Bürgermeisters.