Lüneburg. Im Landkreis Lüneburg erhalten weniger Menschen Hartz IV als im vergangenen Jahr. Das sagte der Geschäftsführer des Jobcenters Lüneburg, Michael Niemeyer, am Mittwoch im Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreises.

13 600 Menschen im Landkreis erhalten derzeit Arbeitslosengeld II und werden vom Jobcenter betreut. Die Gründ für den Rückgang im Jahr 2011 seien vielfältig, sagte Niemeyer. Die Zahl der Hilfebedürftigen im Landkreis sinke nicht nur, wenn Betroffene sich am Arbeitsmarkt zurückmelden, sondern auch, wenn Männer und Frauen umziehen, in Rente gehen oder vom Lebenspartner unterstützt werden.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Integrationsquote stabil geblieben: Jeder fünfte Hartz-IV-Empfänger ist 2011 in das Berufsleben zurückgekehrt. Ein Drittel der Hilfeempfänger zählt zu den sogenannten Aufstocker, also Berufstätige, die nicht genug verdienen, um von ihrem Gehalt ihren Lebensunterhalt allein zu bestreiten.

Mit insgesamt 28,5 Millionen Euro wurde im vergangenen Jahr mehr als 2,6 Millionen Euro weniger Arbeitslosengeld II für Bedarfsgemeinschaften aufgewendet. Die von der Bundesregierung geplanten Kürzungen für Eingliederungshilfen für Arbeitslose, wie zum Beispiel die sogenannten Ein-Euro-Jobs, treffen auch Lüneburg.

Für dieses Jahr stehen 7,7 Millionen Euro für verschiedene Programme und Maßnahmen zur Wiedereingliederung ins Arbeitsleben zur Verfügung. Niemeyer betonte, die Lüneburger Modellprojekte "Reife Leistung" für ältere Langzeitarbeitslose sowie "Bürgerarbeit" seien nicht von den Kürzungen betroffen.

Außerdem wurde eine Zwischenbilanz über das Bildungs- und Teilhabepakets vorgestellt. Mehr als 60 Prozent der Berechtigten in Lüneburg haben Leistungen beantragt.