Lüneburg. Zu einem Besuch nach Berlin ist Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) Anfang der Woche gefahren. Ziel war das Kanzleramt, dorthin hatte der Kanzleramtschef Ronald Pofalla zehn Mitglieder der Initiative "Dialog Nachhaltige Stadt" zu einem Gespräch eingeladen. In die sogenannte Waschmaschine, wie Berliner das Kanzleramt nennen.

"Ronald Pofalla hatte die Broschüre unserer Initiative über Nachhaltigkeit gelesen und war so auf uns aufmerksam geworden", sagte Ulrich Mädge gestern im Nachgang des Besuchs. Gemeinsam mit 14 anderen Oberbürgermeistern aus ganz Deutschland ist der Lüneburger Verwaltungschef Gründungsmitglied der Initiative "Dialog Nachhaltige Stadt".

Mädge berichtete weiter: "Wir konnten an einer Dienstbesprechung teilnehmen, die Ronald Pofalla wöchentlich mit den Staatssekretären abhält." Der Bundesminister sei sehr interessiert daran gewesen zu erfahren, was in den Städten zum Thema Nachhaltigkeit passiert und wie die Kommunen die unterschiedlichen Programme der Bundesregierung auf diesem Gebiet beurteilen.

"Jeder Oberbürgermeister konnte ein kurzes Statement abgeben. Ich habe mich bei meinen Ausführungen auf die Städtebauförderung konzentriert und die damit verbundenen Probleme. Für Kommunen ist es zum Beispiel schwierig, ein nachhaltiges und CO2-sparendes Quartiersmanagement zu verfolgen, weil die Besitzer größerer Mehrfamilienhäuser häufig wechseln oder es vor Ort keine Ansprechpartner gibt", sagte Mädge. Darunter leide oftmals auch der integrative Charakter des Quartiersmanagements. "Es war ein gutes, offenes Gespräch. Wir haben vereinbart, uns von nun an einmal jährlich im Kanzleramt zu treffen."

Ziel der Mitglieder der Initiative "Dialog Nachhaltige Stadt" ist es, die nachhaltige Stadtentwicklung sowohl in ökologischer als auch in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht weiter auszubauen und dabei möglichst viele Städte in Deutschland in den Dialog einzubeziehen.

Die Oberbürgermeister fordern die Politik in Bund und Ländern zu mehr Zusammenarbeit mit den Kommunen in Fragen der Nachhaltigkeit sowie zu einer gerechteren Finanzierung kommunaler Bemühungen und Projekte zur Nachhaltigkeit auf und wollen auch in anderen Kommunen das Bewusstsein für Nachhaltigkeit schärfen.