Reppenstedt. Der Rat der Samtgemeinde Gellersen hat sich bei seiner jüngsten Sitzung von den Plänen einer großen Samtgemeinde mit Amelinghausen und Ilmenau mit großer Mehrheit verabschiedet. Gleichzeitig beauftragte der Rat Samtgemeindebürgermeister Josef Röttgers (parteilos), entsprechende Aktivitäten zu beenden.

Das Thema Einheitsgemeinde wird jetzt verantwortlich vom Samtgemeindebürgermeister in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedsgemeinden angeschoben. Wie berichtet, will die rot-grüne Mehrheitsgruppe die Samt- in eine Einheitsgemeinde umstrukturieren.

"Die Zusammenarbeit zwischen unserer Samtgemeinde und den Mitgliedsgemeinden funktioniert gut. Trotzdem fühlen wir die kaum ignorierbare Tatsache, dass eine ehrliche Überprüfung unserer Kommunalstruktur nach der letzten Reform in den 1970er-Jahren notwendig ist", sagte Hinrich Bonin, Vorsitzender der Mehrheitsgruppe. Aus den Untersuchungen des Projekts "Interkommunale Zusammenarbeit Amelinghausen, Gellersen und Ilmenau" sei hervorgegangen, dass die Strukturen und Kulturen der drei Samtgemeinden so unterschiedlich seien, dass eine Fusion keine Verbesserung für die Bürger brächte. "Eine Einheitsgemeinde ist für die Bürger kostengünstiger, nach Berechnungen der Verwaltung rund 100 000 Euro pro Jahr. Dies ist für uns ein hinreichender Anlass, die Option Einheitsgemeinde endlich ernsthaft zu verfolgen", sagte Bonin.

"Ich habe Verständnis, wenn langjährig hier wohnende Bürger sowie die Landwirte mit ihrer Tradition von Generationen ihren vertrauten Gemeinderat mit eigenem Haushaltsrecht nicht infrage stellen wollen", sagte Hinrich Bonin.

Doch die jetzige Beschlussvorlage sei konstruktiv im Samtgemeindeausschuss auf der Grundlage eines lange zurückgestellten Antrages der Grünen im Vorgängerrat diskutiert worden. Bonin: "Wir setzen den Mitgliedsgemeinden bewusst keine Termine. Keiner wird zu etwas gedrängt. Der Prozess wird seine Zeit dauern."