Kosten von 50 000 Euro pro Pferd stehen im Raum. Umzug in den Bauhof wahrscheinlich

Lüneburg. Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) ist gegen die Sanierung der drei Lüneburger Reiter. Die Skulpturen im Clamartpark, vor dem Museum an der Wandrahmstraße und an der Bastion sind renovierungsbedürftig. Mädge veranschlagt 50 000 Euro pro Pferd.

Wie berichtet, ist das Pferd im kleinen Wandrahmpark ein Taufgeschenk Adolf Hitlers gewesen. Die beiden anderen Reiter stammen laut Mädge aus einer Massenproduktion im Jahr 1928. Der Verwaltungschef halte die Pferde zwar für "kein Nazigut, aber am Rand dessen, was ich heute aufstellen würde". Auf die gegenüber dem Abendblatt von Verbänden wie der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes geäußerten Vorwurf, die Stadtverwaltung würde die Aufklärung der Zeit des Nationalsozialismus in Lüneburg verhindern, sagte Mädge: "Gerade dieses Thema soll eine eigene Abteilung im neuen Museum erhalten."

Die Politik müsse entscheiden, ob sie die Mittel für eine Sanierung der Pferde freigebe oder ob sie auf den Bauhof wechseln sollten. Die Verwaltung sei in dieser Frage "fast wertfrei", sagte Mädge. Aber: "Es kann nicht Ziel sein, sie zum Hansetag zu renovieren." Er selbst favorisiere den Umzug des Hitler-Geschenks auf den Bauhof, den Reiter aus dem Bastionspark würde er - wie bereits vor Jahren angedacht und geplant - am liebsten künftig im Lünepark sehen.

Mädge kündigte an, bei der nächsten Sitzung des Kulturausschusses über den Sachverhalt zu informieren. Ein Termin steht noch nicht fest.