Staatsanwaltschaft Lüneburg hat das Ermittlungsverfahren gegen die Eltern eingestellt

Lüneburg. Dem Grundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" folgend, hat die Staatsanwaltschaft Lüneburg die Ermittlungen zum gewaltsamen Tod eines sieben Monate alten Mädchens im vergangenen Mai eingestellt. Zwar hätten Gutachten belegt, dass der Säugling an den Folgen eines Schütteltraumas gestorben ist. Es sei aber nicht nachzuweisen, wer von den Eltern dem Kind die Verletzungen zugefügt habe. Juristisch zur Verantwortung gezogen werde daher keiner der beiden Erwachsenen aus Lüneburg.

Wie berichtet, war das Kind am Ostersonnabend vergangenen Jahres schwer verletzt in ein Lüneburger Krankenhaus eingeliefert worden. Von dort wurde das Mädchen ins Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gebracht, wo es wenige Tage später starb. Die Ärzte hatten die Polizei darüber informiert, dass das Baby lebensgefährlich verletzt worden sei. Todesursache seien die Folgen eines Schütteltraumas mit Hirnblutungen. Bei der Obduktion der Mädchenleiche wurden zudem Hinweise auf Knochenbrüche gefunden.

Als mögliche Täter kamen für die Lüneburger Staatsanwältin Angelika Klee nur die beiden Elternteile des Mädchens infrage. In einer Vernehmung hätten sie angegeben, keine Erklärung für die Verletzungen ihrer Tochter zu haben. Der fünf Jahre alte Bruder des misshandelten Babys, den die Mutter als Minderjährige bekommen hatte, kam Ostermontag 2011 in eine Pflegefamilie.