Lüneburg. Mit einer Anfrage an den Oberbürgermeister will der Vorsitzende der Fraktion Die Linke im Rat der Hansestadt Lüneburg auf die geplanten Veränderungen im Bereich der Jugendhilfe reagieren. Gegenüber dem Abendblatt sagte Michèl Pauly, er fühle sich "unvollständig informiert". Auch Jugendverbände äußerten Kritik.

Am Sonnabend hatte das Abendblatt über die verwaltungsinternen Prozesse zur geplanten Umstrukturierung der Jugendhilfe sowie der Stelle des Stadtjugendpflegers berichtet. Abläufe und Aufbau sollen neu strukturiert, die Jugendpflege stärker regionalisiert und in den Stadtteilen verortet werden. Die Verwaltung will das Konzept zunächst intern erarbeiten und anschließend den politischen Gremien vorstellen.

Michèl Pauly (Die Linke) reagierte verärgert. Informationen, die er vor einer Woche erhalten habe, seien "reichlich unvollständig und täuschten mich im Hinblick auf die Planungen der Verwaltung". Gleichzeitig kündigte Pauly an: "In Anbetracht des mutmaßlich sehr fortgeschrittenen Planungsstands werde ich das Thema am Freitag in den Rat einbringen."

Kritik am Verfahren kommt auch von Jugendverbänden. Die Umstrukturierung "läuft an den Ehrenamtlichen, an den Verbänden und am Stadtjugendring vorbei", sagt Sarah Kaufmann von "SJD - Die Falken". Es scheine, als sollten "Fakten geschaffen" werden. Barbara Schink von der Evangelischen Jugend fordert: Lüneburg brauche weiter auch zentrale Jugendarbeit.