Polizei meldet schwere Verkehrsunfälle junger Fahrer auf glatten Straßen in der Nacht zu Sonnabend

Winsen/Stade. Aufgrund eisglatter Fahrbahnen kam es in der Nacht von Freitag auf Sonnabend zu zahlreichen Unfällen im gesamten Süden Hamburgs", sagt Polizeioberkommissar Gerrit Müller. "In den meisten Fällen blieb es bei erheblichem Blechschaden", so der Sprecher der Polizeiinspektion Harburg weiter. Ein tragisches Ende nahm allerdings ein Frontalzusammenstoß eines Autos mit einem Sattelzug auf der Kreisstraße 87 zwischen Sangenstedt und Rottorf: Zwei Jugendliche kamen dabei ums Leben.

Nach Angaben der Polizei war ein aus Richtung Rottorf kommender VW Golf nach links auf die Gegenfahrbahn geraten. In Höhe des Parkplatzes kollidierte der Wagen frontal mit dem Lastwagen eines 38-Jährigen und wurde durch die Wucht des Aufpralls schwer demoliert nach rechts von der Fahrbahn der ehemaligen Bundesstraße 4 geschleudert. "Gegen 0.20 Uhr hatten Anwohner einen lauten Knall gehört und die Polizei alarmiert", sagt Polizeisprecher Jan Krüger.

"Den Rettungskräften bot sich das Bild eines Trümmerfeldes", schildert Burkhard Giese von der Freiwilligen Feuerwehr Winsen die Eindrücke der Ersthelfer von der Einsatzstelle. "Auf einer Länge von ungefähr 100 Metern lagen Fahrzeugtrümmer auf der Straße verteilt, der Motor des Autos lag etwa 15 Meter von dem Wrack entfernt im Wald." Der Sattelzug stand etwa 100 Meter weiter im Graben.

"Von den vier Insassen des VW Golf lag einer auf der Fahrbahn, eine andere Person war noch eingeklemmt", sagt Feuerwehrsprecher Giese. "Die Kollegen begannen sofort mit der Bergung des eingeklemmten Jungen." Doch das gestaltete sich sehr schwierig, da der Jugendliche immer wieder von Sanitätern und Notärzten behandelt werden musste. "Erst nach einer halben Stunde war das Dach des Unfallfahrzeuges abgetrennt und der Schwerstverletzte wurde aus dem Wrack befreit."

"In dem Auto saßen insgesamt vier befreundete Jungen aus dem Raum Winsen im Alter von 15, 17 und 18 Jahren", sagt Polizeisprecher Krüger. "Während der 18 Jahre alte Fahrer und ein 15-Jähriger schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht wurden, kam für einen weiteren 15-Jährigen und einen 17-Jährigen jede Hilfe zu spät." Die Jugendlichen starben noch vor Eintreffen der Rettungskräfte.

Der 38 Jahre alte Lkw-Fahrer erlitt einen schweren Schock und kam ebenfalls in ein Krankenhaus. Lebensgefahr besteht für ihn sowie die beiden schwer verletzten Jungen aus dem VW Golf nicht. Sie befinden sich nach Polizeiangaben weiterhin im Krankenhaus. Als Unfallursache komme nicht angepasste Geschwindigkeit auf der winterglatten Fahrbahn infrage.

Zu schnell fuhren in der Nacht zu Sonnabend auch zwei junge Fahrer im Landkreis Stade. Sie prallten mit ihren Autos gegen Straßenbäume. Eine 20-Jährige kam mit ihrem Ford Fiesta von der Kreisstraße 3 in Hammah ab und verletzte sich leicht, ein 23 Jahre alter Fahrer eines VW Golf rutschte von der Kreisstraße 1 in Deinste. Dabei wurden zwei beziehungsweise drei Beifahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren sowie der VW-Fahrer schwer verletzt.