Ein kalter Winter ist für dieses Jahr nicht mehr wahrscheinlich

Lüneburg. Nach dem spätherbstlichen milden und verregneten Dezember, geht es für den Winter nun langsam ans Eingemachte. Schaltet die Großwetterlage nicht bald von atlantisch mild auf kontinental kalt um, wird es nichts mit dem Winter im Flachland.

Entscheidend für die Strenge der kalten Jahreszeit ist der aktuelle Witterungsverlauf. Hat es im ersten Drittel des Januar keinen nachhaltigen Kaltlufteinbruch aus Osten gegeben, greift mit 80-prozentiger Sicherheit die Witterungsregel: "Ist bis Dreikönigstag kein Winter, so kommt auch keiner mehr dahinter." Das gilt zumindest für einen strengen Winter.

Bei dieser Wetterlage macht die Erhaltungsneigung der Atmosphäre die Hoffnungen auf bleibendes Winterweiß in tieferen Lagen im Januar und auch noch im Februar zunichte. Abgesehen von kurzen winterlichen Episoden hat sich diese Regel in den vielen milden Wintern der vergangenen beiden Jahrzehnte immer wieder bestätigt. Die beiden zurückliegenden strengen Winter sind also eher die Ausnahme gewesen als ein neuer Trend.

Nach Abzug von Orkantief "Andrea" am vergangenen Freitag, ist nach den Mittel- und Langfristprognosen der Wetterdienste auch über die Januarmitte hinaus keine grundlegende Umstellung der Wetterlage von mild auf kalt in Sicht. Stattdessen lenken bis auf weiteres vom Atlantik nach Skandinavien ziehende Sturm- oder Orkanwirbel mit ihren Wetterfronten mal milde und mal kalte Meeresluft ins nördliche Deutschland.

Damit werden die Tageswerte im südlichen Raum Hamburg bis Mitte Januar voraussichtlich zwischen fünf und acht Grad, die Nachtemperaturen zwischen geringen Minus- und wenigen Plusgraden pendeln. Schneeregen- oder Graupelschauer können ebenso dabei sein wie Trockenphasen durch vorübergehenden Hochdruckeinfluss. Typisches norddeutsches Schmuddelwetter also, das uns für die Jahreszeit so sattsam bekannt ist.

Für schneesichere Schussfahrten per Schlitten oder auf Skiern stehen also weiterhin nur die Hochlagen der Mittelgebirge, beziehungsweise die Alpen oberhalb von 800 bis 1000 Meter Höhe zur Verfügung.