Qualitätssiegel würdigt Arbeit des Ostpreußischen Landesmuseums auch in der grenzübergreifenden Kulturarbeit

Lüneburg. Dem Ostpreußischen Landesmuseum (OL) ist als erstem Museum der Region das Qualitätssiegel des niedersächsischen Museumsverbandes für nachweislich professionelle Museumsarbeit verliehen worden

Seit 2006 existiert dieses anspruchsvolle Instrument der Qualitätssicherung des Niedersächsischen Museumsverbandes mit Unterstützung der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur.

Bisher haben 106 der zirka 650 niedersächsischen Museen einen Anlauf zur Registrierung gewagt. 54 sind, wie das OL, uneingeschränkt zertifiziert worden. Die Zertifizierung gilt für sieben Jahre. Hierfür mussten ein umfangreicher Fragebogen ausgefüllt und zahlreiche Konzepte wie das Museumsstatut, das Leitbild, ein Sammlungs- und Sammlungsbewahrungskonzept sowie ein Dokumentationsplan vorgelegt werden. Geprüft wurde auch das Depot.

Beim OL fiel den Museumsexperten unter anderem folgende Punkte positiv auf: Hohe Ansprüche beim Thema "Bewahren" und "Dokumentation", eine rege Ausstellungstätigkeit sowie die gute Bildungsarbeit. Neben der 1500 Quadratmeter großen Dauerausstellung zeigt das OL in diesem Jahr acht Wechselausstellungen in den eigenen Räumlichkeiten. Als noch verbesserungsfähig wurden Positionen benannt, die mit der für die kommenden Jahre geplanten Erweiterung ohnehin im Mittelpunkt der Modernisierungsmaßnahmen des OL stehen.

Museumsleiter Joachim Mähnert: "Dazu zählen die stärkere Einbindung der Deutschbalten ebenso wie die bessere Eingliederung in die derzeit gerade erst im Entstehen befindliche Museumslandschaft Lüneburg." Überdies soll das Marketing verbessert werden, hierfür wird im Januar eine Volontärin ihren Dienst im Museum antreten.

Die neue Dauerausstellung wird vermehrt die Integration der Vertriebenen berücksichtigen, ebenso ist geplant, die grenzüberschreitende Kulturarbeit als Beitrag der Völkerverständigung mit den östlichen Nachbarn weiter auszubauen."

Das Ostpreußische Landesmuseum ist das einzige Museum Norddeutschlands, das an einem bundesweiten Forschungsprojekt zur frühkindlichen Bildung im Museum teilgenommen und ein Format für die Arbeit mit Kindergartenkindern erarbeitet hat.