Lüneburg. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute halten im neuen Jahr Rückschläge in Sachen Konjunktur nicht für völlig ausgeschlossen. "Vorsichtig optimistisch" zeigt sich in dieser Hinsicht die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade für das beginnende Jahr 2012. "Wir sind zuversichtlich, dass die aktuell hervorragende wirtschaftliche Lage noch weit in das nächste Jahr anhält", sagt der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Norbert Bünten. In der Herbstkonjunkturumfrage seien noch keine Anzeichen einer gedämpften Konjunktur zu erkennen gewesen. "Und auch die Zukunftserwartungen der Betriebe weisen nach oben", meint Bünten.

Im Herbst 2011 meldete jeder zweite Handwerksbetrieb im Kammerbezirk stabile Umsätze, 29 Prozent der Handwerksbetriebe konnten ihren Umsatz steigern. Nur 19 Prozent verzeichneten rückläufige Umsätze. Noch hält diese gute Stimmung bei vielen Unternehmen an: Besonders im Bau- und Ausbauhandwerk ist laut Auskunft der Kammer die Stimmung so gut wie lange nicht mehr. Zurückzuführen sei dies nach Ansicht der Kammer auch auf die Eurokrise und die Energiewende.

"Es wird wieder mehr ins Eigenheim investiert, und die energetische Sanierung steht unverändert hoch im Kurs", sagt Norbert Bünten. Vom Gesetzgeber erwartet die Kammer ein vernünftiges Konzept zur steuerlichen Förderung der energetischen Sanierung. Dies könne ein Beitrag dazu sein, die konjunkturelle Lage zu stabilisieren, Innovationen anzustoßen und Beschäftigung zu sichern.

Sorge bereitet dem Hauptgeschäftsführer die Frage nach dem handwerklichen Nachwuchs. "Sowohl bei den Auszubildenden als auch bei den Fachkräften spüren wir erste Zeichen eines Mangels", sagt Bünten. Die Kammer beteiligt sich an einer bundesweiten Imagekampagne, die handwerkliche Berufe und ihre Perspektiven stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung bringen soll. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit soll die Beratung für Betriebsnachfolger sein. In rund 20 Prozent der Betriebe im Kammerbezirk wird das Thema bis zum Jahr 2020 akut werden.