Sascha Komoll gibt im Interview Tipps für Hauseigentümer

Lüneburg. Die Lüneburger Rundschau blickt regelmäßig Unternehmern über die Schulter. Heute: Sascha Komoll, Geschäftsführer der Klimawerk Energieagentur in Lüneburg.

Lüneburger Rundschau:

Womit beschäftigt sich Ihre Firma gerade, Herr Komoll?

Sascha Komoll:

Beim Klimawerk geht es immer um die 3 Es: Energieeinsparung, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien. Bei uns laufen Energieberatung, Planung, Baubegleitung und Qualitätssicherung bei energieoptimierten Sanierungs- und Neubauvorhaben zusammen. Viele wissen nicht, dass es von staatlicher Seite Zuschüsse für Energieberatungen und Baubegleitung durch einen Sachverständigen gibt.

Das heißt, für Bauherren oder Eigentümer ist es derzeit besonders günstig, energieoptimiert zu sanieren oder zu bauen?

Es ist auf jeden Fall immer der richtige Weg, in energieeffizientes Sanieren und Bauen zu investieren. Dabei sollte man alle zur Verfügung stehenden Zuschüsse und die zinsgünstigen Darlehen prüfen. Es lohnt sich, in Energieeffizienz zu investieren um die Nebenkosten gering zu halten, den Komfort und den Wert des Gebäudes zu erhöhen und der Umwelt Gutes zu tun. Klar, dass der Wiederverkaufswert höher ist, wenn ich ein energieoptimiertes Gebäude anbiete.

Man hört in jüngster Zeit viel über Niedrigenergiehäuser und Passivhäuser. Worin liegt der Unterschied?

Ein Niedrigenergiehaus ist ein Haus, das die in der Energieeinsparverordnung festgelegten Mindestanforderungen für Neubauten deutlich unterschreitet. Ein Passivhaus geht sogar noch weiter. Es hat einen Heizwärmebedarf von weniger als 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr, das sind weniger als 1,5 Liter Heizöl pro Quadratmeter im Jahr.

Und wie erreiche ich als Bauherr diese ehrgeizigen Bauziele?

Durch das Zusammenspiel von Energieberater, Architekt und Bauherr, durch eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle und den Einsatz regenerativer Energien. Das Ganze ist ziemlich komplex.

Nehmen die Bauwilligen den Energieeinspartrend denn auf?

Auf jeden Fall. Viele möchten ihre Nebenkosten gering halten, sich von fossilen Brennstoffen unabhängig machen und ihren Kindern eine lebenswerte Umwelt erhalten. Es geht ja auch noch um eine zukunftssichere Geldanlage durch die eigene Immobilie. Es gibt eigentlich nur Argumente für das energieeffiziente Sanieren und Bauen - irgendwann wird es bei den Wohngebäuden nur noch Passivhäuser geben.