Geheimnisvoll gestaltet sich die Informationspolitik der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Seit Jahren laufen Gespräche über die Zukunft der LVA in Echem.

Nun droht den Bürgern der Bau einer Schweinemastanlage. Von 2500 Schweinen ist die Rede. Informiert wurden die 1000 Einwohner des von bäuerlicher Landwirtschaft geprägten Dorfes bisher nicht - jedenfalls nicht von der Landwirtschaftskammer.

Die desaströse Informationspolitik in diesem besonders sensiblen Bereich wird Folgen haben, weil sie Misstrauen schafft. Fragen kommen auf, die es schnellstens zu beantworten gilt. Wo bleibt die Gülle? Gefährdet ihre Ausbringung die Umwelt? Wie hoch werden die zu erwartenden Emissionen sein? Sind die Auswirkungen mit den raumordnerischen Zielen von Forstwirtschaft, Erholung, Wassergewinnung und Tourismus zu vertreten?

Wie gestaltet sich die Verkehrsbelastung für den kleinen Ort? Wenn Lastwagen zum Transport von Schweinen, Futter und Gülle täglich den Mastbetrieb anfahren, müssten dann nicht auch die oft schmalen Straßen massiv ausgebaut werden?

Vielfältig sind die Möglichkeiten, die Bürgern zur Verfügung stehen, um ihrem Protest Ausdruck zu geben. Denkbar sind Unterschriftensammlungen, Gesprächsstunden, Protestschreiben und Kundgebungen sowie die Gründung einer Bürgerinitiative. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens können Einwohner ihr Interesse persönlich oder durch einen Anwalt zur Kenntnis bringen.

Die Grünen ihrerseits haben die Problematik und die Gunst der Stunde erkannt. Als erste politische Partei haben sie die Initiative ergriffen. Sie bewegen sich dabei auf urgrünem Terrain mit dem Schwerpunkt Umweltpolitik. Im Fokus stehen Mensch und Tier. Es geht nicht vordergründig darum, einen Betrieb zu vernichten - sondern im Sinne einer artgerechten Tierhaltung zu verändern.