Hilfe für den Aal: Gestern wurden 130 000 Jungaale an 123 Stellen in den Unterlauf der Elbe gesetzt, um den Bestand zu stabilisieren.

Bleckede. Die Gemeinschaftsinitiative aus Elbfischern, Anglern, Fischereirechtsinhabern und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen setzt bereits zum vierten Mal Aale in die Elbe.

"Der Bestand hat sich noch nicht erhöht", sagt Diplom-Biologe Volkmar Hinz von der Landwirtschaftskammer: "Das liegt daran, dass sich die Fische erst sechs bis zehn Jahre in den Gewässern aufhalten, bevor sie wieder in die Sargassosee zum Laichen zurückkehren." Von dort kommen auch die fünf bis zehn Gramm schweren Exemplare, die jetzt in der Elbe leben. Bis zu drei Jahre drifteten die Mini-Aale nach dem Schlüpfen mit dem Golfstrom ostwärts. An der französischen Küste gingen sie Fischern dann ins Netz und wurden auf einem Aal-Hof drei bis sechs Monate angefüttert. Im auf 15 Grad beheizten Spezialanhänger ging es dann zur Elbe, wo die teure Fracht ausgesetzt wurde.

50 000 Euro kosten die 900 Kilogramm Aal. 60 Prozent tragen das Land Niedersachsen und die Europäische Union, den Rest bringen Privatleute und Vereine auf. Heimischen Aal kann man aber nach wie vor mit gutem Gewissen essen: "Das motiviert die Angler, den Bestand zu erhöhen", sagt Gerhard Götting vom Aal-Hof Götting.