Imke Schüler gibt im Interview Tipps für Existenzgründer

Lüneburg. Die Lüneburger Rundschau blickt regelmäßig Unternehmern über die Schulter. Dabei sind es vor allem die kleinen und mittelständischen Unternehmen der Region, die immer wieder mit vielfältigen Ansichten und Ideen überraschen und überzeugen. Heute dabei: Imke Schüler, Inhaberin der Manufaktur "formreich" in Lüneburg.

Lüneburger Rundschau:

Womit beschäftigt sich Ihr Unternehmen denn gerade, Frau Schüler?

Imke Schüler:

Wir fertigen Krabbelschuhe aus hochwertigen, weichem Leder, die dem kindlichen Fuß besonders gerecht werden. Unsere Schuhe schützen kleine Füße, sie sind sehr weich und alle von Hand gearbeitet. Ich lege Wert auf eine unbedenkliche Färbung des Leders und auf eine umweltschonende Produktion bei meinen Lieferanten.

Ihre Manufaktur existiert jetzt bereits seit rund zehn Jahren in Lüneburg. Wie kamen Sie auf die Idee, ein Unternehmen zu gründen?

Nach einer Familienpause habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Eine Freundin sprach mich darauf an, ob ich Krabbelschuhe fertigen könnte - das war der Anfang. Der Betrieb expandierte kontinuierlich. Heute habe ich sieben Mitarbeiter.

Haben Sie bei ihrer Existenzgründung finanzielle Hilfe in Anspruch genommen, beispielsweise durch staatliche Fördergelder?

Nein, das habe ich mit Hilfe von Freunden und der Familie geschafft. Ich habe sorgfältig geplant und immer geprüft, ob eine Erweiterung des Geschäftes Sinn macht. Der Dschungel bei den Fördermitteln ist ziemlich groß, hier tut umfassende Aufklärung Not. Aber zum Glück gibt es mittlerweile Netzwerke, die helfen können.

Hat sich Lüneburg als Standort für Ihr Unternehmen bewährt und finden Sie hier auch weiterhin das richtige Umfeld für die geschäftlichen Aktivitäten?

Auf jeden Fall. Lüneburg hat die richtige Größe, es gibt viel persönlichen Kontakt, zum Beispiel zu kleineren Ladeninhabern. Das war für meinen Neustart wichtig. Die Geschäftswelt in Lüneburg ist aufgeschlossen, gerade wenn es um heimische Produkte geht. Das Klima für die Umsetzung kreativer Ideen ist gut, finde ich.

Was würden Sie einem zukünftigen Existenzgründer raten?

Genau zu prüfen, ob es ausreichend Bedarf für seine Idee gibt und welche Vertriebswege in Frage kommen. Genaue Kalkulationen sind wichtig - und die Frage, ob der kalkulierte Preis zu erzielen ist, das muss geprüft werden.