Eigentlich wollte sie eine berühmte Forscherin im Bereich Medizin werden, aber im Laufe der Jahre hat es sich für Dr. Heide-Rose Manz-Keinke doch anders entwickelt. Wie es dazu kam berichtete sie uns am Zukunftstag in einem Gespräch.

Lüneburg. Die 55-Jährige ist heute Geschäftsführerin der Klimawerk Energieagentur im e.novum am Munstermannskamp. Und das recht erfolgreich: 2006 wurde das Unternehmen sogar mit dem Gründerpreis des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. Ihre Aufgaben sind unter anderem Haushalten zu helfen, Energie einzusparen, effizient zu nutzen und erneuerbare Energieträger sinnvoll einzusetzen. Ziel ihrer Arbeit ist es, den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen zu senken und den Einsatz erneuerbarer Energieträger voranzutreiben. Dazu hat die Unternehmerin rund 20 Handwerksbetriebe, Ingenieur- und Architekturbüros, Händler, Hersteller und Baufinanzierer in Lüneburg und Region in einem Netzwerk gebündelt und zu einem Energie- und Qualitätskodex verpflichtet.

In Stuttgart studierte Heide-Rose Manz-Keinke Biologie mit medizinischem Schwerpunkt. Ihre Doktorarbeit über das Immunabwehrsystem schrieb sie 1993 in Konstanz. Als ihr Mann beruflich nach Hamburg versetzt wurde, blieb sie zunächst in Süddeutschland. "Nach drei Jahren Fernbeziehung, hatte ich genug davon und zog hinterher", so Manz-Keinke. Bei der Wohnortsuche half eine Freundin. Sie schlug Lüneburg vor. "Ich war gleich begeistert von der Stadt und das ist noch bis heute so."

Weil sie nichts passendes im Bereich Biologie und Medizin fand - schließlich musste sie sich auch um ihren kleinen Sohn kümmern - nahm sie die Teilzeitstelle bei der Stadt Lüneburg an. Im Fachbereich Umwelt arbeitete sie für die lokale Agenda 21. Dort stieß sie auf das Thema Klimaschutz. 2006 gründete sie die Klimawerk Agentur. "So konnte ich mich auf ein Thema konzentrieren."

Und wie ist es so in einem eher typischen Männerberuf? "Als Geschäftsführerin bin ich anerkannt. Da gibt's keine Unterschiede. Doch wenn ich auf dem Bau bin, dann merke ich schon, dass die Männer irgendwie eine andere Sprache sprechen." Das habe aber eher etwas mit den Inhalten auf der Baustelle zu tun, deshalb übernehme dort auch ihr Geschäftspartner die Aufgaben.