Wer auf dem Marktplatz malen möchte, braucht Wachsmaler. Denn die Stadt setzt für eine Genehmigung voraus, dass der Boden nicht beschädigt werden darf.

Lüneburg. Der Stadtjugendpfleger Hubertus Heinrich startet das Projekt "Actionpainting" am Zukunftstag. Der 55-Jährige stößt bei den Jungen zwischen sieben und 16 Jahren auf Begeisterung. Unterstützung gibt ihm der Künstler Jan Balyon. Sein Motto: "Kopf ausschalten und loslegen!"

Während die Jungen zur Musik malen, ruft der Künstler Stichworte durch ein rotes Megafon. Zu Themen wie Indianer, Meer, Dschungel, Baum oder einfach nur "Action". Hauptsache spontan. Denn: "Alles was wir machen, ist gut", erzählt der 60-Jährige.

Den knapp 100 Teilnehmern, die seit 10 Uhr kommen und gehen, gefällt diese Atmosphäre. Auch Silvan ist begeistert. "Zuerst fand ich es etwas albern, aber jetzt macht es mir richtig Spaß", erzählt der 13-Jährige, der zurzeit das Gymnasium Bleckede besucht.

Mikka, der ihm direkt gegenüber sitzt, hatte zuerst keine Idee, was er am Zukunftstag machen sollte. Aber jetzt ist er zufrieden. "Das macht alles total Spaß." Damit hatte er nicht gerechnet. Die Jungen malen nicht nur, sondern bewegen sich auch zur Musik. Nur sie und ihre Bilder stehen hier im Mittelpunkt. Sie probieren verschiedene Techniken aus, tauschen Ideen und variieren in den Größen ihrer Bilder.

Die Idee hatte der Stadtjugendpfleger. "Ich möchte den Jungen etwas für Jungen Untypisches näherbringen." Sie sollen sich mit ihren inneren Gedanken auseinander setzen. Dafür steht ihnen auch eine große Papierleinwand zur Verfügung. Hier können sie ihren Gedanken freien Lauf lassen.

Weil die heranwachsenden Künstler nicht mehr zu stoppen sind, muss sogar für Papiernachschub gesorgt werden. Vor lauter Trubel fiel das Frühstück für Initiator Hubertus Heinrich daher aus. "Das ist das erste Mal, dass ich eine Bratwurst zum Frühstück esse", sagt er und lacht.