Nach der Kabinettsumbildung von Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) übernimmt nun auch ein Politiker aus dem Landkreis Lüneburg ein Ministeramt in der niedersächsischen Landesregierung.

Lüneburg. Der bisherige Staatssekretär Bernd Althusmann (CDU) wird neuer Kultusminister. Spekulationen, dass er Nachfolger der oft kritisierten Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann (CDU) werden könnte, gab es schon länger. Schließlich gehört der 43-jährige Althusmann seit Jahren zum Umfeld von Ministerpräsident Wulff. Er ist zudem ein enger Vertrauter von David McAllister, Niedersachsens CDU-Parteichef und Fraktionsvorsitzender im Landtag, mit dem er sich einst ein Büro in Hannover teilte.

Zwar wurde Althusmann in Oldenburg geboren, doch die Wurzeln des Pastorensohns sind in Lüneburg. Dort machte er 1986 Abitur und war anschließend Offizier bei der Bundeswehr bis er 1994 in den Landtag gewählt wurde. Lange wohnte er in Ochtmissen. Der Region ist er nach wie vor treu. Er lebt jetzt im Barumer Ortsteil St. Dionys. Althusmann ist Vater von zwei Kindern und lebt von seiner Frau getrennt.

Die politische Karriere begann 1990. Er war Mitglied im Lüneburger Kreistag von 1994 bis 1996 und von 2001 bis 2006. Von 1996 bis 2008 war er Ratsherr der Stadt Lüneburg. Erst Anfang März legte er nach zehn Jahren den Vorsitz in der Kreis-CDU nieder.

In seiner Karriere musste Althusmann auch Niederlagen einstecken wie etwa als erfolgloser Gegenkandidat von Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) bei der Kommunalwahl 2001. Doch in Hannover ging es auf der Karriereleiter dafür umso steiler nach oben. Von Februar 2003 bis Juni 2009 war er parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion. Im Juni 2009 wurde er Staatssekretär im Kultusministerium, dessen Chef er nun künftig ist.

"Bildung ist der wichtigste Rohstoff in Niedersachsen", wird der Pädagoge und Betriebswirt gestern in einer Mitteilung der Staatskanzlei zitiert. Neben seiner pädagogischen Erfahrung bringe Althusmann durch seine langjährige Tätigkeit als parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion Führungserfahrung in sein neues Amt ein, so die Staatskanzlei. Er setze sich dafür ein, dass in der Schulpolitik und der frühkindlichen Bildung ein konstruktiver und vertrauensvoller Dialog fortgeführt werde, heißt es weiter.