Die geplante Sperrung der Ortsdurchfahrten in den schleswig-holsteinischen Nachbarstädten Lauenburg und Geesthacht für Lastwagen über zwölf Tonnen hat Landrat Manfred Nahrstedt (SPD) kritisiert.

Lüneburg. Nicht nur der Landkreis Lüneburg, auch der benachbarte Landkreis Harburg würden unter der Sperrung im Verlauf der Bundesstraße 5 leiden.

Die gut ausgebaute und für den Lastverkehr gut nutzbare B 5 verläuft zwischen Hamburg und Berlin auf etwa 280 Kilometern parallel zur Autobahn 24. "Der aus Richtung Berlin kommende Lkw-Verkehr würde in Lauenburg so umgeleitet, dass er über die B 209 im Landkreis Lüneburg ausweichen muss. Der Verkehr müsste dann Richtung Hohnstorf/Elbe über die marode Eisenbahnbrücke, die für den Schwerlastverkehr nur noch eingeschränkt zulässig ist", erläutert Nahrstedt. Dort, wo die Dorfstraße in die B 209 münde, gebe es eine sogenannte Unfallhäufungsstelle, und in Richtung Lüneburg gebe es davon aufgrund der hohen Verkehrsbelastung noch weitere, so der Landrat weiter.

"Wir haben volles Verständnis dafür, dass die Anwohner der Ortsdurchfahrten Lauenburg und Geesthacht vor der Mehrbelastung durch den Schwerlastverkehr geschützt werden sollen, weil dieser der Maut ausweicht", unterstreicht Nahrstedt. Dennoch dürften die Interessen der Bürger im Landkreis Lüneburg nicht vergessen werden.

"Auf diese Weise würde nach dem Sankt-Florians-Prinzip gehandelt und das Problem auf uns abgewälzt werden", erklärt Nahrstedt weiter. Der Schutz der Wohnbevölkerung eines Ortes dürfe nicht zu Lasten der Wohnbevölkerung anderer Orte erreicht werden. Deshalb fordert er: "Wer eine Straße sperrt, muss auch eine geeignete Umleitungsstrecke anbieten, die eine bloße Verlagerung verhindert."

Nahrstedt bezieht klar Stellung: "Die Probleme können in der Region Lauenburg-Geesthacht selbst gelöst werden. Die Straßen im Landkreis Lüneburg stehen nicht als Ausweichstrecken zur Verfügung. Am besten wäre es natürlich, wenn der Schwerlastverkehr die Autobahn gar nicht erst verlassen würde."

Weitere Details sollten bei der für nächsten Dienstag, 20. April, geplanten Anhörung erörtert werden.