Nach dem langen Winter erwacht die Natur langsam wieder zum Leben. Steigende Temperaturen wirken auch auf die Lüneburger belebend.

Lüneburg. Nach dem langen Winter erwacht die Natur langsam wieder zum Leben. Steigende Temperaturen wirken auch auf die Lüneburger belebend. Richtige Frühlingsgefühle auslösen kann zum Beispiel ein kleiner Flirt. Tipps und Tricks verrät Expertin Ina Freiwald.

Lüneburger Rundschau:

Warum flirten Menschen eigentlich?

Ina Freiwald:

Weil es einfach Spaß macht. Diese Art der Kommunikation ist den Menschen angeboren. Das kann man gut am Verhalten kleiner Kindern beobachten. Sie sind neugierig und offen im Umgang mit anderen. Von ihnen können sich Erwachsene diese Leichtigkeit abschauen.

Was genau passiert beim Flirten?

Flirten ist eine erste Kontaktaufnahme mit einer unbekannten Person. Das läuft meist über Blickkontakt. Wenn Sie in einem Café registrieren, dass Ihnen jemand vom Nachbartisch zulächelt, während sie sich mit Ihrer Begleitung unterhalten, lächeln Sie zurück. Aber starren Sie nicht die ganze Zeit hin. Flirten ist ein Spiel mit Distanz und Nähe, ohne jedoch ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Wer nur auf sexuelle Abenteuer aus ist, flirtet nicht, der baggert.

Wie kann man den Unterschied zwischen flirten und baggern erkennen?

Es gibt Signale der Körpersprache, die viel über das Gegenüber verraten. Starrt ein Mann einer Frau während des Gesprächs beispielsweise nur auf die Brust oder die Hüften, zeigt er ziemlich deutlich, woran er interessiert ist. Umgedreht heißt es, wenn Frauen auf ein sexuelles Abenteuer aus sind, richten sie ihren Blick besonders auf den Mund des Mannes. Flirten hat zwar auch eine sexuelle Komponente, aber die ist nicht so konkret körperlich, sondern unverbindlich.

Welche Voraussetzung muss man mitbringen, um gute Chancen auf einen Flirt zu haben?

Eine gewisse Lockerheit und Selbstbewusstsein helfen ganz sicher. Das hat man, wenn man seine Fehler akzeptiert und zu ihnen steht. Es sind oft die Macken, die wir an anderen drollig finden. Außerdem hilft es, wenn man sich wohl fühlt. Mit einem Fleck auf dem Kragen flirtet es sich beispielsweise schlechter, weil man sich unsicher fühlt.

Nachdem eine Weile innige Blicke ausgetauscht worden sind, folgt für viele der spannende Moment: Es kommt zum ersten Wortwechsel mit der oder dem Unbekannten. Was sagt man da?

Beim Ansprechen sollte man es nicht zu kompliziert machen. Die Frage nach der Uhrzeit oder ob der Wein in dem Lokal empfehlenswert ist, reicht oft als lockeres Gesprächsangebot aus. Wer besonders witzig sein will, läuft Gefahr nicht anzukommen. Es ist absolut ausreichend über das Wetter zu reden, denn in dieser Phase der Unterhaltung kommt es nicht so sehr auf den Inhalt des Gesprächs an, sondern mehr auf die Ausstrahlung und die nonverbale Kommunikation.

Gibt es absolute Flirtkiller?

Auch wenn viele denken, dass ein Glas Wein oder Bier für mehr Lockerheit sorgen, ist Alkohol ein totaler Flirtkiller. Die Wenigsten werden brillanter und differenzierter in ihrer Art, wenn sie etwas getrunken haben. Also lieber keinen Mut antrinken! Überschätzt in ihrer Wirkung werden häufig Komplimente. Vor allem die unoriginellen á la "Sie haben aber schöne Augen".

Wann endet ein Flirt?

Wenn einer etwas Persönliches von sich preisgibt. Auch bei ernsten Themen verschwindet der typische Flirtcharakter. Dann ist es kein leichter, unbestimmter Kontakt mehr. Ansonsten stellt zuviel Körperlichkeit in meinen Augen eine Grenze dar. Tanzen ist noch in Ordnung, aber beim Küssen hört der Flirt auf.

Gibt es Tipps speziell für schüchterne Menschen?

Flirten ist eine Kommunikationsform, das kann man üben wie Small Talk. Die Gelegenheiten ergeben sich im Alltag ständig: beim Bäcker, an der Tankstelle oder in der Bahn. Jeder kann flirten, man muss es nur tun.