Die Anweisungen von Dojo Ulrich Bachmann sind kurz und klingen befremdlich für Zaungäste. “Teisho“, lautet die Aufforderung nach der Begrüßung der Teilnehmer - eine Übung zum Aufwärmen.

Danach spielen die Iaido-Schüler diverse Übungseinheiten mit ihren Bokuto - einem Holzschwert - durch. Auch hier erfolgen die Anweisungen auf japanisch: "Kata mae" und "Uke nagashi" heißen solche Bewegungsabläufe. Iaido - übersetzt: "Weg der Liebe zu ständiger Gegenwart" - ist eine japanische Schwertkunst und sehr spezielle Selbstverteidigungsform.

"Entstanden ist Iaido aus den kriegstauglichen Techniken der alten Fechtschulen und wurde in der friedlichen ,Edo-Zeit' zwischen 1600 und 1865 vor allen Dingen durch den Einfluss des Zen-Buddhismus zu einer unblutigen und dennoch kämpferischen Methode der Charakterschulung entwickelt", erklärt Ulrich Bachmann, Gründer und Vorsitzender des Lüneburger Vereins "Hakushinkai Lüneburg e.V.", der seit 1988 existiert. "Im Gegensatz zum Kendo, das zeitgleich entstand und bei dem zwei Gegner in Bambusrüstung mit einer aus Bambus speziell konstruierten Schwertimitation um den Sieg fechten, kämpfen Iaidoka in leichter Kleidung mit einer zunächst nichtscharfen Klinge gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner."

Am Sonnabend, 20. März, lädt der Träger des sechsten Dan zu einem Iaido-Workshop in die Gymnastikhalle des Gymnasiums Johanneum ein. "Wir sind ein sehr kleiner Verein unter dem Dach des VfL und möchten die Kampfkunst, die doch noch relativ unbekannt ist, mit dem Workshop der Öffentlichkeit präsentieren", so der 55-Jährige, der selbst seit mehr als 23 Jahren die Iaido-Kampfkunst betreibt. Angefangen hat Bachmann Mitte der siebziger Jahre mit Karate, bevor er die Kampfkunst des Iakido erlernte und letztendlich zu Iaido kam.

Der Workshop beginnt um 13 Uhr mit einer Vorstellungsrunde und Informationen über die Ursprünge des Iaido, der Technik und der Waffe. Es folgen Vorführungen (Enbu), spezielles Stretching (Tai-sho) und eine Einführung in die Grundbewegungen der Schwertführung (Suburi). Fragen werden dann bei Tee und japanischen Snacks beantwortet. Danach werden unter anderem Partnerdemonstrationen gezeigt. Der Workshop endet gegen 17.30 Uhr. Die Kosten betragen 15 Euro. Interessierte können sich bei Ulrich Bachmann unter Telefon: 04131/491 17 anmelden.