Jedes vierte Feuer im vergangenen Jahr wäre vermeidbar gewesen. Denn sie gehen auf vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung zurück und verursachten knapp die Hälfte des gesamten Feuerschadens in Lüneburg von insgesamt etwa 2,8 Millionen Euro.

Lüneburg. Das geht aus dem Jahresbericht des Brandschutzprüfers Benjamin Hess hervor, den er auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Lüneburg präsentierte.

Bei dem Treffen von rund 300 Feuerwehrleuten, Förderern und Gästen in der Mensa der Universität an der Scharnhorststraße erinnerte Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge an den ereignisreichsten Monat des Vorjahres. In den Januar fielen 70 der insgesamt 635 Einsätze 2009. Unter ihnen ist auch der wohl schwerste Brand des vorigen Jahres, bei dem ein Mensch in seiner Wohnung im Wichernhaus starb.

Mädge würdigte, dass die Retter im vergangenen Jahr 56 andere Menschen aus lebensgefährlichen Situation halfen. Allein im Wichernhaus wurden in der Nacht des 22. Januar 42 Personen gerettet, teilweise über Leitern. Dabei erlitten auch einige der 98 eingesetzten Feuerwehrleute Verletzungen.

Solches Engagement im Dienst für die Sicherheit sei auch bei einer Freiwilligen Feuerwehr nicht umsonst zu haben. Das machte Kreisbrandmeister Torsten Hensel den gekommenen Vertretern der Stadtratsfraktionen mit drastischen Worten deutlich: "Wir haben keine Wünsche, sondern Forderungen. Wenn wir etwas wollen, dann ist das auch erforderlich."

Etwas moderater gab sich Stadtbrandmeister Matthias Kleps. Zwar müssten noch die Zufahrt und der Parkplatz an dem vor einem halben Jahr übergebenen Feuerwehrhaus Süd besser befestigt werden. Doch insgesamt zeigte er sich zufrieden mit dem neuen Gebäude samt Fahrzeughalle, Umkleiden und Bereitschaftsraum. Kleps: "Eine Million Euro ist in das Schwerpunktgebäude investiert worden."

"Eine solche Ausgabe wäre heute nicht mehr möglich gewesen", so OB Mädge: "Einnahmen wie im vorigen Jahr werden wir erst wieder 2014 haben", begründete er.