Die Befugnisse der Lüdersburger Bürgermeisterin Sonja Jackmann (IGEL/Initiative Gemeinde Lüdersburg) sind künftig stark eingeschränkt: Ihr Wirken beschränkt sich nunmehr auf die Wahrnehmung repräsentativer Aufgaben.

Lüdersburg. Es kam wie es kommen musste. Die Anträge der CDU-Grünen-Gruppe, die Verwaltungsaufgaben sowie die gesamten Akten der Gemeinde Lüdersburg dem Gemeindedirektor zu übergeben, wurden allein mit den Stimmen der Mehrheitsfraktion CDU/Grüne auf den Weg gebracht.

Es ist ein Versuch, die ausufernden Zwistigkeiten zwischen den Gruppierungen CDU/Grüne sowie SPD/IGEL im Rat der Gemeinde abzumildern. Anfang Februar kam es zu einem Gespräch zwischen dem Landkreis und den Streithähnen aus dem Gemeinderat. Weil die Bürgermeisterin keine Unterstützung durch einen Stellvertreter erhielt, regten Landrat Manfred Nahrstedt und Hans-Heinrich Sühl von der Kommunalaufsicht des Kreises an, sämtliche Kommunalaufgaben auf die Samtgemeindeverwaltung in Scharnebeck zu übertragen.

"Die Verlagerung der Verwaltungsgeschäfte auf eine neutrale Stelle ist ein Versuch, durch Neutralisierung und Professionalität etwas Ruhe reinzubringen", erklärte Sühl.

Den Vorwurf anderer Politiker, Jackmann würde ständig gegen die Niedersächsische Gemeindeordnung (NGO) verstoßen, entschärfte Sühl unterdessen: "Dass sie nicht jeden Winkelzug der NGO kennt, spielt keine so große Rolle. Wichtig allein ist, dass die Beschlüsse des Rats rechtsgültig zustande gekommen sind."

Tapfer hielt Lüdersburgs Bürgermeisterin Sonja Jackmann trotz allem die Stellung. Kein Grollen, kein Zynismus, keine Träne. Denn die versammelte Besucherschar im Feuerwehrgerätehaus der Gemeinde stärkte ihrer Bürgermeisterin lautstark den Rücken und brachte ihren Unmut durch wiederholte Zwischenrufe zum Ausdruck. "Euch wählt keiner mehr", bekamen die Mitglieder der Gruppe CDU-Grüne zu hören: "Eine so bürgerferne Politik wie bisher, darf es nicht weiter geben", brachte es ein Zuschauer auf den Punkt.