Je nach Wetterlage am Wochenende wird Lüneburg nächste Woche wieder sauberer sein - oder auch nicht.

Lüneburg. Der Schnee ist erst mal weg - und bleibt es hoffentlich bis zum nächsten Winter. Was die Mobilität zwar eingeschränkt hat, hatte die Stadt anstelle des üblichen Winter-Graus mit einer meist hübschen weißen Haube versehen. Jetzt zeigen Straßen, Plätze und Parks ihr unschönes Gesicht: Die Reste der Silvester-Knallerei tauchen auf, Hundehaufen von zwei Monaten türmen sich, Streugut knirscht unter den Schuhen. Der Betriebshof schiebt Sonderschichten, um die dreckige Stadt sauber zu bekommen.

Wobei noch nicht ganz klar ist, ob die Kollegen den nächsten Wochenend-Dienst tatsächlich zum Putzen nutzen können. "Entweder wir machen wieder mehr Dreck - oder wir kehren ihn endlich weg", sagt Betriebshofsleiter Ralf Dibowski. Denn laut Prognose könnte am Wochenende der Winter doch noch einmal zurückkommen.

Und wenn es zu kalt wird, kann ein Großteil der Kehrmaschinen nicht eingesetzt werden. Denn sie arbeiten mit Wasser, und das kann in den Schläuchen und Pumpen gefrieren.

Den Bahnhofsvorplatz haben Dibowskis Leute aber trotzdem schon einmal gefegt. Wie der Sprecher der Stadtverwaltung berichtet, waren Mitarbeiter des Betriebshofs am Mittwoch dort und haben sauber gemacht, sie entfernten die "letzten Spuren des Winters", sagt Daniel Steinmeier.

Hunderte Tonnen Sand liegen auf Lüneburgs Straßen und Wegen, der Betriebshof hatte sie seit dem Winterbeginn am 18. Dezember gestreut, um Schnee und Eis abzustumpfen. Und da sich tonnenweise Sand nicht einfach vertritt, muss er wieder eingesammelt werden. Damit haben die Mitarbeiter des Betriebshofs an den trockenen Tagen zwar bereits begonnen, doch fertig sind sie noch lange nicht. 15 Leute und sechs Maschinen hat Dibowski dafür abbestellt.

Auch der Platz vor der Post soll in den nächsten Tagen von Glasscherben und Streugut-Massen befreit werden, verspricht Post-Sprecher Jens-Uwe Hogardt auf Nachfrage der Rundschau: "Wir haben einen Dienstleister für den Winterdienst und die Straßenreinigung beauftragt und gehen davon aus, dass er die Reinigung zeitnah vornimmt." Die Nachfrage werde er zum Anlass nehmen, die Firma darauf hinzuweisen, das Problem "konkret in Angriff" zu nehmen.

Der Sand von Lüneburgs Straßen und Wegen kommt übrigens auf die Mülldeponie, recycelt wird er laut Ralf Dibowski nicht. "Das wäre ein sehr aufwendiges Verfahren und würde viel Energie und Wasser kosten. Es ist ökologischer Unsinn." Der Sand sei durch Salz und Reifenabrieb verunreinigt, das mache ihm zum Straßenkehricht - und der gehöre auf die Deponie.

Ob es an diesem Wochenende noch einmal schneit oder nicht: Dibowski richtet seinen Blick auf Anfang April. Dann ist Ostern, und dann solle Lüneburg wieder blühen. Bis Ende März will er die ersten von insgesamt 16.000 Frühlingsblumen pflanzen.