Gibt es tatsächlich klebriges Licht? Können Häuserschnecken mit einem Vogelpickstein aus dem Garten verjagt werden? Und wie wärme ich meine kalten Füße unterwegs?

Diesen und anderen Fragen gingen mehr als 100 Jugendliche im Alter von acht bis 20 Jahren beim 26. Lüneburger Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" nach. Ausgetragen wurde der Wettbewerb erstmals im Hörsaalgang der Leuphana Universität. In den Jahren zuvor war noch die Ritterakademie Austragungsort gewesen.

In insgesamt 56 Projekten stellten sich Schülerinnen und Schüler in den Kategorien "Schüler experimentieren" und "Jugend forscht" Themen und Fragen aus diversen Fachgebieten. So wollten Sina Leon Loriani Fard (16) und Philipp Ciupke (16) vom Lüneburger Gymnasium Johanneum eine Behauptung von Wissenschaftlern in Los Angeles nachweisen. Nämlich, dass Klebestreifen beim Abrollen so viel Energie freisetzen, dass Licht und sogar Röntgenstrahlen entstehen können. "Wir suchten quasi nach klebrigem Licht und haben es auch gefunden", so Sina Leon und Schüler-Kollege Philipp ergänzt: "Wir konnten sogar UV-Strahlung nachweisen. Nur für den Nachweis von Röntgenstrahlung fehlte uns die Apparatur."

Auch über ein naturwissenschaftliches Thema brüteten drei Mädchen in der Kategorie "Schüler experimentieren": Henriette Heus, Rachel Grimm und Kristina Blischke versuchten mit diversen Hausmitteln Hainbänderschnecken von Pflanzen fernzuhalten. "Seit dem Sommer experimentieren wir mit Paprikapulver, Curry, Zimt, Spülmittel, Zitronenkonzentrat, Vogelpicksteinen und selbst gemachten Knoblauch- und Schachtelhalmwasser", erklärt Henriette (12).

Wichtig war den Mädchen, die Hausschnecken auf keinen Fall zu töten. "Wir wollten sie nur verjagen", betonen die Schülerinnen unisono. Das Ergebnis: Zitronensaft und Spülmittel funktionierten im Feldversuch am besten. Die Methode hält das Trio vom Johanneum indes für umständlich. "Wir haben um das Beet im Garten einen kleinen Graben gezogen und den mit Müllsäcken ausgekleidet. Darauf haben wir dann das Hausmittel gegeben. Nach Regenfällen mussten wir immer wieder alles erneuern", so Rachel.

Mit einem brandaktuellen Thema im Schnee und Eis gebeutelten Lüneburger Winter befassten sich drei Mädchen der Wilhelm-Rabe- und der St.-Ursula-Schule: Wie kann man kalte Füße unterwegs wärmen? Die Lösung: Wärmepads am Stiefelschacht. "Jetzt müssen wir nur noch einen Unternehmer finden, der einen Stiefel mit Seitentaschen für die Wärmeeinlagen schustert", sagt Antonia Cara Nowak (11) selbstbewusst.

Mit Abstand den meisten Schülerinnen und Schülern, nämlich 28 in 14 Projekten war das Lüneburger Gymnasium Johanneum vertreten. Danach folgte mit 15 Teilnehmern das Athenaeum in Stade. Das Einzugsgebiet des Wettbewerbs erstreckt sich auf die Landkreise Lüneburg, Cuxhaven, Lüchow-Dannenberg, Stade, Rottenburg Wümme, und Bremerhaven.

Die Sieger von "Jugend forscht" werden am 11. März zum Landeswettbewerb nach Oldenburg eingeladen. Die Gewinner in der Kategorie "Schüler experimentieren" reisen am 15. März nach Clausthal-Zellerfeld.