Die grüne Landtagsabgeordnete Miriam Staudte aus Scharnebeck kam verärgert aus der jüngsten Sitzung des niedersächsischen Sozialausschusses: “Die Aufklärung der Leukämiefälle in der Elbmarsch wird immer zähfließender.“

Marschacht. Das Tempo in der vorigen Wahlperiode sei größer gewesen, so Miriam Staudte: "CDU und FDP blockieren. Das Problem soll ausgesessen werden."

Wie berichtet, sind rund um die Atomanlagen in Geesthacht seit 1990 inzwischen 19 Kinder und Jugendliche an Leukämie erkrankt. Die Ursache ist trotz vieler Forschungen und ebenso vieler Streitereien unklar. Jedoch rückten immer wieder das Kernkraftwerk Krümmel und der GKSS-Forschungsreaktor in den Fokus als mögliche Ursache.

Staudte ist über zwei Dinge sauer. Erstens verweigerten ihren Worten zufolge CDU und FDP die Zustimmung zum Antrag der Grünen, aufgrund der KIK-Studie (epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken) die strahlenbiologischen Grenzwerte zum Schutz von Kindern zu überarbeiten.

Zweitens solle im Sozialausschuss statt Gesprächen mit den Wissenschaftlern Axel Gerdes und Vladislav Mironov erst das Bundesamt für Strahlenschutz zu den von Mironov und Gerdes beim Ausschuss eingereichten Antworten angehört werden. Diese erklärten, weshalb Mironov radioaktive Kügelchen im Boden der Elbmarsch gefunden hatte und Gerdes nicht. Staudte: "Einen Zeitplan für das weitere Vorgehen gibt es nicht. Das alles ist eine unverantwortliche Verzögerung der Aufklärung."