Für die vielfältigen Aufgaben braucht es mehr Personal, fordert Andrea Schröder-Ehlers (SPD). 654 Mitarbeiter reichen, betont Bernd Althusmann (CDU).

Lüneburg. Schlank, effizient, für die Aufgaben der Zukunft gerüstet - diesen Charakter sollen Arbeit und Struktur der Niedersächsischen Landesschulbehörde künftig haben. So hat es die Niedersächsische Landesregierung aus CDU und FDP bei ihrer letzten Klausurtagung beschlossen.

Für die Landesschulbehörde bedeuten die Worthülsen vor allem eines: Sparen. Die derzeit knapp 800 Mitarbeiter sollen nach den Plänen der Politiker auf 654 reduziert werden. Die Lüneburger Landtagsabgeordnete der SPD, Andrea Schröder-Ehlers, lassen diese Pläne nicht ruhen. Sie fordert: "Um ihrem vielfältigen Aufgabenfeld gerecht werden zu können, muss die Landesschulbehörde mit einem ausreichendem Personalvolumen ausgestattet werden." Stattdessen schrumpfe der Mitarbeiterpool stetig, während die Aufgaben wachsen: Die Landesschulbehörde betreue mehr als 3000 Schulen in Sachen Schulaufsicht und -organisation, Schulrecht und Haushalt sowie Unterrichtsversorgung, verwalte etwa 80 000 Lehrer und übernehme auch die schulpsychologische Beratung.

"Seit Jahren leiden die Beschäftigten unter einer massiven Arbeitsüberlastung - diese Situation muss von der Landesregierung endlich mal ernst genommen werden", kritisiert Schröder-Ehlers. Genau hier sei der Kultusstaatssekretär Bernd Althusmann (CDU) gefordert, der sich nach einer Kabinettsklausur noch für den Erhalt des Lüneburger Standortes ausgesprochen hatte.

Althusmann dagegen betont, sich bei den jetzt getroffenen Festlegungen des Stellenumfangs auch mit der Personalvertretung der Landesschulbehörde abgestimmt zu haben. "Im Wesentlichen wurde der eingeschlagene Weg als richtig erachtet. Die neue Stellenstruktur wird den Aufgabenumfang noch besser abbilden", so Althusmann. Ziel sei es, die Landesschulbehörde optimal an die veränderten Anforderungen einer modernen Schulverwaltung anzupassen. Dafür sei der neue Stellenumfang nach Meinung des Staatssekretärs ausreichend. Es gehe aber nicht in erster Linie um das Thema Stellenabbau. Es gehe um die Antwort auf die Frage, wie die Landesschulbehörde bestmöglich organisiert und an die Veränderungen der vergangenen Jahre angepasst werden könne - Stichwort: Einführung der Eigenverantwortlichen Schule - "aber auch auf die Zukunft ausgerichtet wird", erklärte Althusmann.

Das geplante Maßnahmenbündel sieht unter anderem eine Reduzierung der Außenstellen um 16 auf künftig neun Standorte vor. Sitz der Behördenleitung bleibt aber Lüneburg. Dezernate sollen zusammengefasst, Aufgaben effizienter verteilt werden. Die vier Regionalabteilungen in Braunschweig, Hannover, Lüneburg und Osnabrück sollen Dienstleistungszentralen für die Schulen der jeweiligen Region sein. Nach Einschätzung von Althusmann werde damit der Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsleistungen für die Schulen wird verbessert, die Schulpsychologie aufgewertet.

"Ich bin mir sicher: Die Veränderungen werden auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in positiver Weise Wirkung zeigen und Überbelastungen entgegenwirken", so Althusmann.