Die Unternehmen sind bereit. Derzeit sorgt vor allem das Wetter für Verzögerungen. 2011 soll alles fertig sein.

Lüneburg. Die Modernisierung des Reitsportzentrums Luhmühlen kommt langsam in Gang. 2011 ist Luhmühlen Ausrichter der Europameisterschaften im Vielseitigkeitsreiten und bis Mai 2011 müssen sämtliche Bauarbeiten auf dem Turnierplatz abgeschlossen sein.

Mit insgesamt 11,5 Millionen Euro werden das Ausbildungszentrum (AZL) in Luhmühlen und das Turniergelände in Westergellersen saniert und ausgebaut. 8,5 Millionen fließen aus dem Konjunkturpaket II, je 1,5 Millionen Euro investieren die Landkreise Lüneburg und Harburg in das bekannte Reisportzentrum. Hinzu kommen weitere drei Millionen Euro Sportfördermittel.

Über den Stand der Planungen informierte AZL-Geschäftsführer Dr. Roland Wörner den Ausschuss für Raumordnung, Wirtschaft, Touristik, Verkehrsplanung und ÖPNV. Vergeben wurden bereits Aufträge für Erd- und Kanalarbeiten. "Die Bauunternehmen stehen in den Startlöchern. Probleme bereiten ihnen zurzeit das Wetter", so Wörner.

Unmittelbar bevor steht die Vergabe der Hochbauarbeiten. "Baubeginn soll der 15. März sein." Geplant ist neben dem Abriss zweier über 30 Jahre alter Reithallen der Bau von zweier neuen Hallen und der Ausbau eines Spring- und Dressurplatzes. Zudem entstehen auf dem Gelände ein 120 Quadratmeter großes Verwaltungsgebäude, ein Bistro und ein Biergarten. Im Eingangsbereich werden 180 Parkplätze geschaffen.

Aufgestockt wird die Zahl der Pferdeboxen für Lehrgangsteilnehmer von 16 auf 30. "Der Bestand der Pensionspferdeboxen wird zugunsten des Lehrgangsbetriebs reduziert", sagt Wörner.

Noch keine Baugenehmigungen liegen für den Turnierplatz in Westergellersen vor. Die Planungen jedoch sind vorangeschritten. Das Gelände erhält eine Zuschauertribüne mit 1000 Plätzen. Sie wird behinderengerecht zugänglich sein und neue sanitäre Anlagen enthalten. Richterturm, Meldestelle und Pressestelle werden in einem Multifunktionsraum untergebracht, der die Zeltstadt ersetzt. Ein Wellness-Center für Pferde und eine Anlage für Wohnmobile sollen entstehen.

Geplant ist zudem ein 20 000 Euro teuren Fundaments, auf dem sich individuell gestaltete Bühnen auf dem weitläufigen Gelände aufbauen lassen. Damit soll das Gelände auch für größere Musikveranstaltungen genutzt werden. Im Ausschuss war sogar von Bands wie "Tokio Hotel" die Rede. Durch mögliche Großveranstaltungen würden die Pferde nicht gestört, bestätigte Erster Kreisrat Jürgen Krumböhmer. "Zwischen Ställen und Bühne liegen zwei Kilometer."

Zuversichtlich zeigten sich Krumböhmer und Wörner hinsichtlich der wirtschaftlichen Nutzung der Anlage. Notwendig dafür wird eine Öffnung des Reisportszentrums hin zu ganzjährigen Veranstaltungen rund um Ross und Reiter sein. Dazu mehr Gastronomie, Hotellerie, Pferde-Camping und die Konzertbühne. Neben dem jährlichen Vier-Sterne-Turnier müsse es Ganzjahres-Angebote aus der Welt des Pferdesports geben wie Spring- und Westernreiten.