Die Freude war echt und groß: Die Einweihung der Mensa des Schulzentrums Scharnebeck geriet zum Paukenschlag. Der Landkreis will zum Bildungszentrum avancieren und investiert deshalb in das bald 40 Jahre bestehende Zentrum enorme Summen.

Scharnebeck. Mit Beginn der Sanierung seit 2004 bis heute sind es bereits acht Millionen Euro. Bis 2018 werden es in der Gesamtsumme 30 Millionen Euro sein. "Die Mittel stehen fest", versicherte Landrat Manfred Nahrstedt zur Eröffnung.

Allein die mit einer Gesamtnutzfläche von 865 Quadratmetern einmalig große Mensa für 1,8 Millionen Euro sucht in der hiesigen Schullandschaft ihresgleichen und setzt einen Meilenstein. Sie ist Treffpunkt für Schüler aller drei Schulformen auf dem Gelände am Duvenbornsweg. Eine Sensation vor dem Hintergrund, dass bis vor knapp zwei Jahren die Schulleiter dieser Bildungseinrichtungen kaum ein Wort miteinander wechselten, die Atmosphäre von gegenseitiger Ablehnung geprägt war.

Die Situation änderte sich schlagartig mit der angeordneten Versetzung des ehemaligen Schulleiters des Bernhard-Riemann-Gymnasium, Norbert Mischke. Sein kommissarischer Nachfolger Thomas Müller brachte Ruhe an die Schule und öffnete die Türen des Hauses für Schüler und Schulleiter der benachbarten Real- und Hauptschule. Nach Jahren der Destruktion ist das Zentrum nunmehr geprägt von Aufbruchstimmung, Offenheit und Konstruktivität.

Ob Landrat, die Bürgermeister von Gemeinde und Samtgemeinde, die Vertreter der Kreistagsfraktionen oder Architekt Andreas Horn - jedem Festredner war es ein Bedürfnis, auf den positiven Wandel im Hause hinzuweisen und die enge Zusammenarbeit zu loben.

Dass auch Schüler den neuen Wind im Schulzentrum spüren, bestätigt Philip Kirschner. Der 17 Jahre alte Zehntklässler ist Schulsprecher der Hauptschule am Schiffshebewerk. Er tat seine Freude so kund: "Das ist unserer Mensa in unserem Schulzentrum." Der Standeskrieg im Besonderen zwischen den Schulformen Gymnasium und Hauptschule ist ihm noch gut in Erinnerung, der ehemalige Schulleiter habe die Hauptschüler oft schlecht gemacht: "Doch Herr Müller besucht unsere Schule." Begeistert ist er vor allem von dem bargeldlosen Chipkartensystem, das der Essensvergabe vorangeht: "Ich esse hier auf jeden Fall."