Hilferufe haben am Dienstagabend eine Bewohnerin der Lüneburger Straße in Barendorf aufhorchen lassen. Die Schreie kamen aus einem Drogeriemarkt in dem Haus.

Lüneburg. In die Toilette des Ladens waren zwei Verkäuferinnen im Alter von 34 und 41 Jahren eingesperrt. Drei Maskierte sicherten sich so einen Vorsprung, nachdem sie mehrere Hundert Euro geraubt hatten. Die Polizeifahndung verlief ohne Erfolg.

Die zwischen 1,75 und 1,65 Meter großen Männer waren gegen 18.10 Uhr in den Drogeriemarkt gekommen. Einer von ihnen hielt einer Angestellten eine Waffe an den Kopf und forderte Geld.

Raubüberfälle nach diesem Muster sind keine Seltenheit im Landkreis Lüneburg. "Wir registrieren eine deutliche Häufung vom sogenannten Abziehen", sagt Polizei-Sprecher Kai Richter. Die Personenbeschreibungen im Barendorfer Fall passen auch zu weiteren Zeugenaussagen.

Welche Straftaten im Einzelnen auf das Konto der Bande gehen, müsse aber ein Richter klären. "Wir rechnen zwar damit, dass ein und derselben Tätergruppe mehrere Überfälle zuzuordnen sind", sagt Richter. Doch dem Strafprozess will er nicht vorgreifen.

"Wir schauen derzeit noch, ob es Parallelen zwischen etwa einem Dutzend Raubüberfällen in der Region seit September gibt." Diese polizeiliche Puzzlearbeit erledigt seit Dezember eine vierköpfige Ermittlungsgruppe.

Richter: "Neben möglichen Zusammenhängen zwischen den Raubüberfällen auf Passanten, Einzelpersonen, eine Waschanlage, zwei Drogeriemärkten und einen Landgasthof, gehen die Ermittler auch weiteren Hinweisen nach."

Die Ermittler fahnden unter anderem nach einem etwa 25 Jahre alten Mann, von dem es das abgebildete Phantombild gibt. Der Unbekannte hat am Abend des 14. Dezember zusammen mit drei Komplizen den Landgasthof Franck in Brietlingen überfallen.

Die Maskierten stürmten gegen 22.30 Uhr durch die Eingangstür des Hotels an der Bundesstraße 209 und bedrohten zwei 19 und 23 Jahre alte Angestellte mit einer Schusswaffe und Messern. Von den Frauen erbeuteten sie zwei Geldbörsen mit wenigen Hundert Euro Bargeld.

Bevor die Räuber flüchteten, nahmen sie ihren Opfern noch die Mobiltelefone ab und sperrten sie in einen Raum. Daher war die erst verzögert angelaufene Fahndung auch in diesem Fall erfolglos.

Ähnlich enttäuschend lief es bei einem Fall in Kirchgellersen vier Tage später. Drei Maskierte überfielen eine Angestellte des Schlecker-Marktes in der Lüneburger Straße, leerten den Ladentresor und ließen ihr Opfer mit Kabelbindern gefesselt zurück.

Hinweise zu allen Straftaten nehmen die Ermittler der Kriminalpolizei in Lüneburg unter der Telefonnummer 04131/29 22 15 entgegen.