Insgesamt 2,8 Millionen Euro günstiger ist ein Neubau von Grundschule, Musikschule und Sporthalle auf dem E.on-Avacon-Gelände, als würde die Stadt vorhandene Gebäude sanieren.

Lüneburg. Diese Zahl hat Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) jetzt den Mitgliedern des Bau- und des Schulausschusses vorgelegt.

Und so ist die Verwaltung auf die Zahl gekommen: Aus drei Projektteilen setzt sich das geplante Zentrum Saline zusammen. Der Neubau der St.-Ursula-Schule ist laut den Berechnungen der Finanzexperten der Stadt durch Zuschüsse der Kreisschulbaukasse (456 000 Euro) und Verkaufserlöse des bisherigen Standorts (409 000 Euro) rund 425 000 Euro günstiger als die Sanierung und der Anbau des alten Hauses an der Wallstraße. Letzteres würde 6 060 000 Euro kosten, ein Neubau 6,5 Millionen Euro.

Eine Drei-Feld-Sporthalle zu errichten ist laut Verwaltung rund 1 575 000 Euro billiger, als die ausgebrannte Nordlandhalle zu sanieren. Dafür kalkuliert die Stadt vier Millionen Euro ein, für den Neubau 4,3 Millionen. Verkaufserlöse spülen laut Plan aber 610 000 Euro in die Kasse, 385 000 Euro würde die Kreisschulbaukasse beisteuern, und 880 000 Euro an Schüler-Transportkosten würden in 20 Jahren eingespart werden.

Auch die Musikschule kommt als Neubau günstiger denn als Altbau, rechnet die Verwaltung vor: 5 090 000 Euro beträgt der Sanierungsaufwand An der Münze, 5,5 Millionen kostet der geplante Neubau voraussichtlich. Mit 980 000 Euro Verkaufserlösen rechnet die Stadt, macht unterm Strich einen Kostenvorteil von 570 000 Euro.

Werden jetzt noch die in 20 Jahren voraussichtlich eingesparten Energiekosten von 2 433 000 Euro den Kosten für den neuen Hort (1,1 Millionen) sowie den Grundstückskauf (1,1 Millionen) gegenübergestellt, kommen insgesamt 2 803 000 Euro heraus, die das geplante Bildungs- und Kulturzentrum Saline in 20 Jahren einspart - vorausgesetzt, der Investor baut zu den von der Stadt kalkulierten Summen. Friedrich von Mansberg (SPD) nannte das Projekt denn auch "ein Zentrum, das unschlagbar ist". Der "Sporthallentourismus" sei mühsam, die Planungen "seriös und vernünftig".

Birte Schellmann (FDP) dagegen fragte, ob der Schulneubau nicht "am Bedarf vorbei" gehe, Mädge hielt mit acht Prozent Bevölkerungswachstum in Lüneburg dagegen. Auch der anfängliche Skeptiker Andreas Meihsies (Grüne) zeigte sich umgestimmt: "Ich fühle mich jetzt auf der sicheren Seite, es überwiegt die Positivseite. Dieses Verfahren zwingt zur Transparenz, das finde ich gut."