Für die Gastwirte und Hoteliers in und um Lüneburg war 2009 ein eher durchwachsenes Jahr. Während Campingplatzbetreiber ihre Umsätze steigern konnten, mussten Gastwirte Verluste hinnehmen.

Lüneburg. Eine positive Bilanz zieht der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag (NIHK). Trotz Wirtschaftskrise erwies sich Niedersachsen im vergangenen Jahr bei Touristen als attraktives Ziel. Die Zahl der Besucher der Lüneburger Heide stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Mit mehr als 4,6 Millionen Übernachtungen zwischen Januar und September rangierte die Heide auf der Beliebtheitsskala der Urlauber gleich nach der Nordseeküste. Während der Sommer 2009 Campingplätzen Rekordumsätze bescherte, blieb die Stimmung nach Angaben des NIHK in der Gastronomie getrübt.

Dass viele Tische in Kneipen und Cafés leer geblieben sind, bestätigt eine Analyse des Bundesamtes für Statistik: Um mehr als fünf Prozent sind die Umsätze in der Branche im vergangenen Jahr im Schnitt zurückgegangen. Niedersachsen ist da keine Ausnahme, bestätigt Hermann Kröger, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Niedersachsen (Dehoga): "Als konjunktursensible Branche spüren wir die Krise besonders."

Mehr als die Hälfte der niedersächsischen Wirte haben in einer Dehoga-Umfrage über sinkende Einnahmen geklagt. Schuld daran seien deutlich rückläufige Gästezahlen. Und die, die kämen, würden im Durchschnitt weniger Geld ausgeben als noch vor der Wirtschaftskrise.

Lüneburg sei jedoch nur am Rande von den Auswirkungen der Krise betroffen, lautet die Einschätzung von Martin Zackariat, der in Heiligenthal bei Lüneburg das Hotel und Restaurant "Zur Wassermühle" betreibt: "Die Stadt an der Ilmenau ist ein Behördenzentrum und damit von Konjunkturkrisen in der Industrie relativ unabhängig. Das bedeutet, dass wir in Zeiten des Aufschwungs nur begrenzt profitieren, aber eben auch nicht so stark von Einbrüchen betroffen sind." Zackariats Prognose für 2010 fällt dennoch verhalten aus. Schuld sei die unsichere Lage auf dem Arbeitsmarkt: "Steigende Arbeitslosenzahlen machen die Menschen nervös, da wird jede Ausgabe genau überlegt."