Auf ein Jahr Höchstbetrieb in der Kämmerei blickt die Verwaltung der Stadt Lüneburg zurück.

Lüneburg. Wegen der aktuellen Notlage im städtischen Haushalt durch wegbrechende Steuereinnahmen mussten die Finanzfachleute eine Haushaltssperre in Höhe von 30 Prozent quer durch alle Ressorts empfehlen, ein Teil der geplanten Investitionen wurde verschoben, andere mussten abgespeckt werden. Mit einem Gesamtwert von mehr als sechs Millionen Euro schmaler als geplant, enthält das lokale Konjunkturpaket 2009/2010 dennoch eine Reihe Aufträge "vor allem für regionale Handwerker und Zulieferer", so Stadtsprecherin Suzanne Moenck.

Ab Sommer floss das erste Geld für energetische Sanierungen in Schulen und Kitas, für 2010 ist ein Paket aus Fürstentum-Museum, Naturwissenschaftlichen Räumen für die Herderschule und Kita Kaltenmoor geschnürt. Zweiter Baustein ist die Technikausstattung, hiervon profitieren alle Schulen der Stadt.

"Wirtschaftliche Attraktivität und der Erhalt von Arbeitsplätzen sind die Kernpunkte bei zwei Zitterpartien, die viele in der Stadt bewegen - und die ganz unterschiedlich ausgehen", erinnert Moenck. Die eine ist die geplante Fusion der Sparkassen Harburg-Buxtehude und Lüneburg. Sie scheiterte an einem knappen Nein aus dem Rat der Hansestadt Lüneburg. Vorerst gerettet hingegen ist das Lüneburger Karstadt-Kaufhaus.

Für das Rathaus, Kulturdenkmal von nationalem Rang und für 13 Millionen Euro sanierungsbedürftig, erhielt die Stadt 2009 Zusagen von Land und Bund in einer Gesamthöhe von vorerst drei Millionen Euro. Nicht nur die Zusage, sondern bereits den ersten Spatenstich gab es vergangenes Jahr für eines der wichtigsten Bauvorhaben der Stadt: das Dritte Gleis nach Stelle. Die Arbeiten auf dem ersten Bauabschnitt ab Lüneburg sollen im Herbst 2011 beendet sein.

Gebaut werden soll auch am Fürstentum-Museum, das seit August geschlossen ist. Der Neubau ist ausgeschrieben, im Frühjahr werden die Architektenentwürfe durch eine Jury bewertet. Bei der ehemaligen Standortverwaltung am Meisterweg ist die Weiterentwicklung des Geländes laut Moenck unter Dach und Fach. Die Lebenshilfe Lüneburg-Harburg gGmbH bereitet sich auf einen Umzug vom Stadtrand ins Herz der Stadt vor. Nebenan entstehen eine Fachschule sowie Fachbetriebe, Büro- und Wohnhäuser. Das neue Hotel Altes Kaufhaus in der ehemaligen Feuerwache eröffnet im Februar, die neue Sporthalle am Kreideberg ist bereits in Betrieb.