Es war Umweltminister Hans-Heinrich Sander, der im Schnee den Weg zur Eiswette in das kleine Dorf Hohnstorf an der Elbe angetreten hatte.

Hohnstorf. Bürgermeister Jens Kaidas empfing im Kreis prominenter Vertreter aus Stadt und Land den 17. Überraschungsgast, mit dem zugleich eine Ära sich dem Ende zuneigt: Denn Hohnstorfs Bürgermeister verabschiedet sich zur Jahresmitte aus der Politik und feierte die letzte Eiswette unter eigener Regie. Mit ihm in Pension gehen die Wettpaten und Wetterexperten Erich Panz und Rolf Lohmann. Der eine ist Hohnstorf ältester Fischer der anderer ein Schiffer.

Ein letztes Mal kreisten sie im Boot auf der Elbe und die Frage zu klären: "Steit de Elv oder geit de Elv?" Wie bei 95 Prozent der vergangenen Wetten, zog die Elbe träge ihre Bahn in Richtung Hamburg.

Munter dagegen warfen sich die Redner verbalen Bällen entgegen. Gewagt und doch freundschaftlich verpackt zielte Landrat Nahrstedt auf Kaidas: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass du gehst, lieber Jens. Als Rampensau im Kreistag wirst du fehlen."

Und wohl auch in Hohnstorf. Wie immer gelang es dem Erfinder der Eiswette bei der Vorstellung des Ehrengastes das örtliche Publikum zu begeistern - auch weil er sich selbst gern auf die Schippe nimmt. Er stellte den "polterigen Naturschutzkiller" aus einer für viele unbekannten Perspektive vor: Als schulischen Sitzenbleiber, Naturburschen, konsequenten Politiker der klaren Worte, der Politik aus dem Bauch und mit dem Herzen macht.