Erfolgreich setzen fünf Obstbauern aus der Elbmarsch um, was auf Landesebene scheiterte: Die kostenlose Vorsorgung von Schulkindern mit Äpfeln.

Bernd Heerens, Claus Marben, Andreas Cordes, Lothar Pfenningstorf und Kerstin Kloodt werden ab der ersten Schulwoche im neuen Jahr bis zu den Osterferien 1000 und einen Schüler mit 10 000 Äpfeln versorgen. Geliefert wird einmal wöchentlich an die vier Grundschulen der Samtgemeinde, deren Außenstellen sowie der Ernst-Reistorf Haupt- und Realschule. So kommen die Schüler einmal pro Woche in den Genuss einer Frucht mit einem verblüffenden Sortenreichtum.

Die Idee trug Apfelbauer Klaus Marben an Samtgemeindebürgermeister Rolf Roth heran. "Der Vorschlag hat mir auf Anhieb gefallen. Wir haben Äpfel und Schüler. So lässt sich ein Projekt unter einfachen Bedingungen realisieren", sagt Roth. Er wandte sich an den örtlichen Wirtschaftsförderverein. Schnell waren 20 regionale Unternehmen gefunden, die die benötigten finanziellen Mittel als Spende zur Verfügung stellten: 600 Euro für 10 000 Äpfel. Ob es zu einer Fortsetzung der Aktion kommt, hängt davon ab, wie die Schüler das Angebot annehmen werden. Schulleiter und Verwaltung jedenfalls freuen sich über die Initiative, die einen Beitrag zur gesunden Ernährung leistet.

Abgelehnt hatte im Herbst die niedersächsische Landesregierung das Schulobstprogramm der Europäischen Union (EU) wegen zu hoher bürokratischer Hürden und einem zu großen Aufwand in der Umsetzung. Bei einer Beteiligung hätte das Land selber 37,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen müssen. Zudem habe das Risiko bestanden, dass die EU bei Nicht-Einhaltung der peniblen Vorschriften die Fördermittel nachträglich zurückfordert.

"Dieses Risiko ist vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage für das Land nicht verantwortbar", sagte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen und verweist auf die erfolgreich angelaufenen privaten Initiativen.