Auch in diesem Jahr ziehen die Sternsinger in Lüneburg von Tür zu Tür: Rund 70 Kinder aus den katholischen Kirchengemeinden St. Stephanus und St. Marien beteiligen sich in der Stadt an der Aktion des Kinderhilfswerks der katholischen Kirche und des Bundes der katholischen Kirchen.
Lüneburg. "Diese bundesweite Aktion läuft seit rund 50 Jahren", sagt Gemeindereferentin Jutta Segger vom Pastoralteam der Kirchengemeinde Sankt Marien.
Gemeinsam mit der ehrenamtlich tätigen Barbara Bachmann koordiniert sie schon seit Jahren die verschiedenen Vorbereitungstreffen für die jungen Sänger: "Inzwischen sind auch evangelische Kinder dabei", sagt sie. "Viele kommen durch Erzählungen ihrer Freunde zu uns - aber wir werben auch im Kommunionsunterricht und in Gottesdiensten für die Aktion", berichtet Segger.
In zwei bis drei Vorbereitungsrunden lernen die Kinder alles, was sie für ihren Auftritt als Sternsinger brauchen: "Ihre Texte und die Lieder üben wir gemeinsam. Wir basteln die Kronen für die drei Könige Balthasar, Melchior und Kaspar. Für die Kostüme haben wir einen Fundus, aus dem die Kinder eingekleidet werden. Und dann machen wir die Kinder natürlich mit dem Hintergrund der Aktion vertraut", sagt Segger.
Bei den Auftritten der Sternsinger, die an den Zug der drei heiligen Könige ins Morgenland erinnern, werden Spenden für Kinder in Entwicklungsländern gesammelt: "In diesem Jahr sammeln wir Geld für Projekte im Senegal", erzählt Jutta Segger. Insgesamt 2700 Vorhaben weltweit unterstützt das Kinderhilfswerk der katholischen Kirche: Es geht darum, Waisenkinder, Opfer von Naturkatastrophen, Flüchtlingskinder, aber auch Kinder mit HIV - Infektionen in Ozeanien, Afrika, Asien und Lateinamerika zu unterstützen.
Für ihren Auftritt als Sternsinger investieren die Kinder viel Energie und Zeit: "Dafür opfern alle Beteiligten ihre freie Zeit an Wochenenden. Einige der Kinder sind schon lange dabei", sagt Segger - so wie Miriam, die zum neunten Mal als Sternsingerin durch Lüneburger Häuser geht: "Es ist ein Gruppenerlebnis, das man nicht vergisst. Viele der Menschen, die wir besuchen, bereiten sich auf unseren Auftritt vor - dann gibt es Getränke und Süßigkeiten für die Kinder", sagt Segger.
Die Freude der Sternsinger darüber, anderen Kindern helfen zu können, ist groß: "Die sind aufgeregt und freuen sich auf jeden Hausbesuch. Wir kommen auch für ganz kleine Spenden ins Haus. Anruf genügt", sagt Barbara Bachmann.
Zwei große Auftritte sind in jedem Jahr im Programm: "Wir gehen immer ins Rathaus zum Oberbürgermeister und auch ins Kreishaus zum Landrat", sagt Jutta Segger - beides traditionell am 6. Januar: Nach dem Kirchenkalender ist das Ephiphanias, der Tag des traditionellen Dreikönigsfestes. Bei ihren offiziellen Auftritten haben die Sänger Weihrauch dabei - und das Spendendöschen, in dem das Geld für die Aktion gesammelt wird.
Als Zeichen ihrer Anwesenheit hinterlassen Kaspar, Melchior und Balthasar übrigens ein Kreidezeichen an dem Haustüren: Damit bringen sie den Segen "Christus segne dieses Haus" zu denjenigen, die sie besucht haben. In diesem Jahr läuft die Aktion vom 6. bis zum 10. Januar. Wer Besuch von den Sternsingern haben möchte, kann sich Gemeindereferentin Jutta Segger im Pfarrbüro St. Stephanus, Telefon 04131/54371, in Verbindung setzen.