Volksfeste sind nicht mehr so gefragt wie noch vor einigen Jahren - auch in Lüneburg nicht. Das registriert die Stadt durch sinkende Anmeldezahlen für den Frühjahrsmarkt und das Oktoberfest auf den Sülzwiesen.

Lüneburg. Voll ausgebucht ist dagegen der Wochenmarkt, beim Weihnachtsmarkt gibt es in Sachen Beschicker nicht viel Auswahl.

Einen Überblick über Tendenzen im Marktwesen der Hansestadt gab Ordnungsamtsleiter Manfred Harder bei der jüngsten Sitzung des Wirtschaftsausschusses. Zwar lasse die Kostenseite keine negativen Entwicklungen erwarten, aber "der Nachfrageabschwung bei den Volksfesten [hat] inzwischen auch Lüneburg erreicht". In diesem Jahr seien Frühjahrsmarkt und Oktoberfest daher auf Wunsch des Schaustellerverbands um einen Tag verkürzt worden. Das scheine sich bewährt zu haben und werde 2010 so beibehalten.

Voll ausgebucht sei dagegen der Wochenmarkt, hierfür liegen in Harders Büro sogar Bewerbungslisten. Anders beim Weihnachtsmarkt: Zu der von Malte Riechey (Die Linke) geäußerten Kritik, vor dem Rathaus sähe man "immer dieselben Stände", sagte Harder: "Es gibt viele Weihnachtsmärkte. Wir bekommen nicht über Gebühr Bewerbungen." Ausnahme: Anbieter von Bratwurst und Glühwein.

Eckhard Neubauer (SPD) hielt Riechey eine Umfrage entgegen, von der er im Sommer dieses Jahres gelesen habe: 80 Prozent der befragten Besucher seien demnach zufrieden mit dem Markt, er gehöre zu den drei beliebtesten in Norddeutschland. Nur 40 Prozent der Stände kämen aus dem Bereich Essen und Trinken, nannte Neubauer als positiven Aspekt.

Die Marktgebühren unterscheiden sich übrigens nach dem Angebot: So müssen Kunsthandwerker weniger zahlen als Ausschank-Betriebe, die rund 1600 Euro Standgebühr und 3100 Euro Werbekostenzuschuss pro Saison zahlen müssen. Denn allein 45 000 Euro kostet jedes Jahr die Werbung für den Lüneburger Weihnachtsmarkt.