Die 55 Jahre alte Diesellok braucht ein bisschen, um in die Gänge zu kommen. Lokführer Michael Owart hat aber auch keine Eile.

Lüneburg. Der 47-Jähige ist ehrenamtlich einer von fünf Lokführern, die den historischen Heide-Express des Vereins "Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg e.V." (AVL), lenken. Die Fahrten durch Heide und Elbtalaue mit dem "Express" sind sein Hobby. Owart lenkt hauptberuflich die modernen Züge der Deutschen Bahn in ganz Norddeutschland. "Die Strecken des Heide-Express sind viel schöner. Und weil es auch vergleichsweise langsam voran geht, bleibt auch genügend Zeit, die Landschaft zu genießen", so der Lokführer.

Die vierachsige Stangenlok ging im Februar 1955 erstmals im Weser Bergland in Betrieb. Der Verein kaufte sie 1989. "Die Technik funktioniert wie bei einer Dampflok mit Stangenantrieb, nur dass der 52-Tonnen-Koloss mit Diesel fährt", erklärt Rangierer Lothar Kasper vom AVL. Das vermeintliche "Lenkrad" im Führerhaus ist das "Gaspedal", denn der Zug wird durch die Schienen Zwangsgelenkt. Auf dem Schaltpult rechts daneben befinden sich die Bremsen: eine für die Lok und eine für die Waggons. Der Lokführer hat vor allem auf die Strecke zu achten, besonders auf nicht gesicherte Bahnübergänge und Geschwindigkeitsbgrenzungen.

Die nächste Fahrt des Heide-Express ist am Sonntag, dann geht es zum Weihnachtsmarkt auf Gut Thansen. Mehr unter www.heide-express.de .