Konkrete Anfrage eines Investoren liegt bereits vor. Doch in der Elbmarsch gibt es auch massive Bedenken.

Tespe. Hinter den Kulissen strickt die Kommunalpolitik an einem möglichen Ausbau des Einzelhandels in Tespe. Bürgermeister Karl-Heinz Kornberger (CDU) bestätigt auf Anfrage: "Es gibt einen Investor, der einen Supermarkt bauen will." Als Standort sei das Gelände gegenüber dem schon bestehenden Edeka-Markt neben der Gärtnerei am Ortsausgang Richtung Bütlingen geplant, sagt Kornberger. Er betont aber, dass die Würfel noch nicht gefallen seien.

"Bisher gibt es nur eine lose Anfrage. Und auch der Gemeinderat hat noch nichts entschieden. Eine Meinung wird sich der Rat erst nach der nächsten Sitzung am kommenden Dienstag gebildet haben", sagt der Bürgermeister. Auf der Tagesordnung steht dann der Antrag der Gemeinde an die Samtgemeinde Elbmarsch, den Flächennutzungsplan dahin zu ändern, dass die Ansiedlung eines Verbrauchermarktes am Ortsausgang möglich werden kann.

Der Bedarf ist nach Kornbergers Ansicht da. "Andernfalls gäbe es keine Anfrage an die Gemeinde." Die Kunden kämen zum Einkaufen nicht nur aus Tespe, sondern auch aus den Nachbarorten wie Barum, Horburg, Artlenburg, Lüdershausen und Marschacht.

Sollte der Rat für die Ansiedlung eines weiteren Supermarktes stimmen, würde ein neues Einkaufszentrum in dem Ort an der Elbe entstehen. ,,Auf keinen Fall würden wir uns die Planungshoheit nehmen lassen. Denn das Neue soll zum Alten passen", so der Bürgermeister. Als künftige Nutzung des Gebäudes, in dem zurzeit der Edeka-Markt angesiedelt ist, könne er sich einen Getränke- oder Bekleidungsmarkt vorstellen, sagt Kornberger.

Die Samtgemeinde Elbmarsch werde sich der Gemeinde Tespe nicht in den Weg stellen, wenn der Rat den Bau eines neuen Supermarktes wünsche, sagt Bürgermeister Rolf Roth (SPD): "Die Samtgemeinde hat bisher den Beschlüssen der Gemeinden immer zugestimmt." Dennoch habe er Vorbehalte gegen das Projekt. Roth sieht noch jede Menge Beratungsbedarf in vielen Punkten. "Ich habe die Befürchtung, dass das gleiche passiert wie in Marschacht, wenn die Pläne umgesetzt werden. Dort wurde ein neuer Supermarkt gebaut und der alte Penny-Markt steht leer." Überdies deute sich an, dass weitere Mieter in der Immobilie an der Elbuferstraße ihre Verträge kündigen wollten, so Roth. "Dann steht eines Tages der gesamte Komplex leer." Und Leerstand sei ein Problem für eine Gemeinde, nicht nur in Marschacht. ,,Die Pläne in Tespe sind ein typisches Beispiel dafür, dass eine neue Entwicklung angeschoben werden soll ohne jedoch zu wissen, was mit dem Altbestand geschieht." Zumal Tespe nach seinen Worten bereits in der Vergangenheit schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht habe. ,,Der alte Sparmarkt steht noch immer leer. Schlimmer noch, er ist total mit Müll zugestellt."