Das Milieu, in dem Julian Anfang der 60er Jahre im Ruhrgebiet aufwächst, ist rau. Die Mutter schlägt den Zwölfjährigen häufig, der Vater, der unter Tage nach Kohle gräbt, ist fast immer auf Arbeit.

Die Verhältnisse sind arm und eng, für Urlaub in den Sommerferien reicht das Geld nicht. Nur auf dem verwahrlosten Gelände von Pomrehn findet Julian ein bisschen Zerstreuung. Pomrehn, ein Alkoholiker und Wirrkopf ist der einzige Erwachsene, der in Ralf Rothmanns Roman "Junges Licht" Kinder versteht.

Irritierend sind die Passagen, die aus der Sicht des Vaters die Arbeit im Bergwerk beschreiben. Sie strotzen vor Fachausdrücken und stehen in keinem Zusammenhang zu der Kindheitsgeschichte.

Ralf Rothmann, Junges Licht, Suhrkamp, 237 Seiten, 19,80 Euro.