Als die Bewohner von “La Aurora“ gerade das erste Jubiläumsfest ihrer Gemeinde vorbereiten, kommen schwer bewaffnete Soldaten.

Lüneburg. Die Dorfbewohner versammeln sich und werfen den Militärs vor, was ihnen und ihren Familien ein Dutzend Jahre zuvor angetan wurde. Die Folge: Die Zahl der mehr als 600 offiziell gezählten Massaker erhöht sich um ein weiteres.

Doch dieses Massaker markiert auch den Beginn von etwas völlig Neuem: Die Überlebenden reichen Klage ein und ziehen vor Gericht. Wegen eines "Staatsverbrechens". Ihr Motiv: Sie wollen die nächsten Schritte auf dem halbem Weg zum Himmel gehen.

Mehr als zwölf Jahre haben Andrea Lammers und Ulrich Miller dafür gekämpft, die Geschichte des kleinen guatemaltekischen Dorfs "La Aurora" erzählen zu können. Lammers war als Menschenrechtsbeobachterin in Guatemala tätig. Damals begleitete sie im Krankenhaus die Überlebende eines Massakers, das 1995 stattgefunden hatte. Nun erzählt sie in dem Dokumentarfilm "Auf halbem Weg zum Himmel", wie es Menschen zum ersten Mal in der Geschichte des Landes geschafft haben, Angehörige des Militärs wegen eines Massakers vor Gericht zu bringen.

"Auf halbem Weg zum Himmel" läuft am Sonntag, 6. Dezember, ab 17 Uhr im Scala-Programmkino. Der Dokumentarfilm läuft auf Spanisch mit deutschem Untertitel. Zu Gast wird auch Co-Regisseur Ulrich Miller sein, der nach dem Film für Fragen zur Verfügung steht.