Ein richtiges Urteil

"IHK: Gericht erklärt Kündigung für unwirksam", Lüneburger Rundschau vom 20. November 20009

Dieses Urteil ist für mich die Bestätigung, dass beim Landgericht Lüneburg Recht gesprochen wurde. Die fristlose Kündigung von Herrn Klein ist ungültig und es kommen erhebliche Kosten und Nachzahlungen auf die IHK zu.

Die Art und Weise, wie hier von der IHK verfahren wurde, die darf keine Schule machen und zur Nachahmung animieren und deshalb hat dieses Urteil auch eine moralische Bedeutung.

Mit den Kostenerstattungen und Nachzahlungen kann es eng werden, aber was soll's, man kann ja auf die prall gefüllte Rentenkasse zurückgreifen, dem eigentlichen Auslöser dieses Vorgangs. Herr Klein hat nach seinem Amtsantritt recherchiert und festgestellt, dass ein Großteil der Zwangseinnahmen in die Rentenkasse der IHK-Mitarbeiter floss. Zuviel des Guten war es und Herr Klein hat diesen Griff in die Kasse reklamiert und man wollte ihn loswerden, entzog ihm das Vertrauen.

So etwas übertrage man mal wie folgt: Da greift eine Person in die Kasse, jemand bemerkt das und ruft dem Flüchtenden nach "Haltet den Dieb". Anstatt den Dieb zu verfolgen, zeigt man den Rufenden an, wegen Ruhestörung und schmeißt ihn aus dem Laden.

Doch zum Glück gibt es kluge Leute beim Landgericht Lüneburg, die die Sache jetzt geradegestellt haben. Grund genug, dass sich andere IH-Kammern auch mal Gedanken über die selbst zugesprochenen Rentenbezüge machen und ob das alles so in Ordnung ist. Den Mut und die Ausdauer von Herrn Klein bewundere ich. Er hat gradlinig gehandelt.

Und diejenigen, die ihn durch den doch wohl mehr als seltsamen Vertrauensentzug abkanzeln wollten, die sollen mal vor den Spiegel treten und sich fragen: Was war nur mit mir los, dass ich da mitgemacht habe?

Karl-Heinz Klementz, 40667 Meerbusch, per E-Mail

Grausame Methoden

"Verletzte Gänse totgeknüppelt", Lüneburger Rundschau vom 19. November 2009

Vielen Dank für Ihre Recherche zu den grausamen Methoden im Wistedter Gänsemastbetrieb. Ich habe Ihre bisherige Berichterstattung mit großem Interesse verfolgt - auch wenn es mir jedes Mal die Tränen in die Augen trieb, mit welch grausamen und barbarischen Methoden hier Tiere misshandelt werden.

Mir ist nicht verständlich, warum dieser Betrieb nach wie vor existiert und nicht schon längst geschlossen wurde. Mit Sicherheit landen diese gequälten Kreaturen nun als "leckere Weihnachtsgänse aus Niedersachsen" auf unseren Tischen - und der Wistedter Gänsemastbetrieb verdient sich weiterhin dumm und dämlich.

Wie kann man sich als Verbraucher davor schützen, ein solches "Produkt" im Handel zu erwerben? Selbst wenn die Staatsanwaltschaft zwischenzeitlich ermittelt, glaube ich noch längst nicht, dass die Verantwortlichen tatsächlich zur Rechenschaft gezogen werden oder ihre jahrelangen Machenschaften ändern. Hiermit wurde offenbar so viel Geld verdient - nicht zuletzt durch staatliche Subventionen -, dass es sich gelohnt hat, derartige Maschinen zum Gänsefoltern anzuschaffen.

Angela Seibt per E-Mail (Name von der Redaktion geändert)

62 Jahre zu spät

"Behält das Waldhaus Häcklingen den Status Denkmal?", Lüneburger Rundschau vom 27. Oktober 2009

Ein Lüneburger Historiker ist auf "völlig neue Informationen" gestoßen, wonach das Waldhaus "Schauplatz einer Kapitulationsverhandlung gewesen" ist. Seine Herbstferien hat der Lehrer geopfert, um entsprechende Dokumente in England und Hamburg zu entdecken.

Eine Prüfung seiner "Archivfunde" zeigt, der Historiker prahlt mit Fakten, die alle bereits bekannt sind. Erstmals sind sie in der vom Hamburger Senat veranlassten Dokumentation von K. D. Möller "Das letzte Kapitel. Geschichte der Kapitulation Hamburgs", Hamburg 1947, zu finden. Hierin abgedruckt ist zum Beispiel die von Generalmajor Wolz unterzeichnete Kapitulationsurkunde. 1949 äußerte sich auch Feldmarschall Montgomery in seinen Erinnerungen hierzu.

In den vergangenen sechs Jahrzehnten sind die Ereignisse vom 3. und 4. Mai 1945 in Lüneburg/Häcklingen mehrfach und detailliert publiziert worden. So auch von Helmut C. Ples "Lüneburg 1945", Verlag der Landeszeitung 1979.

Als Entdecker der Geschehnisse in der Möllering-Villa ist der Lüneburger Historiker Dr. Rainer Sabelleck 62 Jahre zu spät gekommen.

Klaus D. Patzwall, 21406 Melbeck, per E-Mail

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. An die Lüneburger Rundschau, Am Springintgut 19, 21339 Lüneburg, E-Mail: lr@abendblatt.de