Die Einrichtung auf dem Uni-Campus vermittelt spielerisch wertvolle Einblicke in die heimische Flora und Fauna.

Lüneburg. Dass nicht jede Schlange giftig ist, wie es sich anfühlt, wenn eine Dorngespenstschrecke über die Haut krabbelt, und wie aus Wollflies bunte Anhänger für den Christbaum werden - all das und noch viel mehr konnten Kinder und Eltern beim Tag der offenen Tür im Umweltbildungszentrum (Schubz) lernen.

"Die Idee dahinter ist", sagt Schubz-Leiter Frank Corleis, "dass wir uns den Familien der Region vorstellen." Und die nehmen das Angebot gern in Anspruch. Etwa 500 Eltern und Kinder sind gekommen, schätzt Corleis, um sich mit den Projekten der Einrichtung vertraut zu machen. Dicht gedrängt stehen vor allem die kleinen Gäste am Stand von Magda Schumacher. Die Schubz-Mitarbeiterin erklärt den Kindern wie man filzt. Der sechsjährige Leven rollt flink eine Wollkugel zwischen seinen Fingern. Immer wieder sausen die kleinen Hände in die Schale mit Seifenlauge vor ihm. "Das macht die Wolle fest", weiß er.

Nur einen Schritt entfernt hat Lea gerade ihren ersten Baum gepflanzt. "Eine Kastanie", erklärt das siebenjährige Mädchen freudestrahlend und steckt ihren eigenhändig verzierten Blumentopf in die Höhe. Auf spielerische Art und Weise vermittelt das Schubz-Team den Kindern Wissenswertes rund um die Themen Tiere, Natur oder Umweltschutz. Seit 1989 gibt es die Einrichtung mit Sitz auf dem Unicampus. Träger sind die Stadt und der Landkreis Lüneburg.

Zum regelmäßigen Programm gehören Fachtagungen für Lehrer und Unterrichtsgestaltung zu verschiedenen Themenfeldern wie etwa Biologie, Konsum, Globalisierung, Energie, Landwirtschaft, Wald oder Wasser. Die Arbeit des Schubz ist gefragt: "Man bekommt viele tolle Anregungen", bestätigt die Lehrerin Birgit Thiemann, die heute mit ihrer Tochter Marie gekommen ist. Und nicht nur das. Inzwischen kann man das Schubz auch ganz privat buchen - für Kindergeburtstage.

Zur Auswahl stehen viele Programme für Kinder unterschiedlichen Alters: Zum Beispiel Apfelsaftpressen, Duftseife selbst herstellen, eine "Survival Rallye" oder eine Fledermauswanderung. Das Angebot kommt an. Frank Corleis sagt: "Nachgefragt sind täglich zwei bis drei Gruppen." Anbieten kann das Schubz aber nur eine. Denn es hapert am Platz: 500 Quadratmeter Kellerräume, prall gefüllt mit Aquarien, Bastelutensilien, exotischen Tieren und Büros - die Kapazitäten sind nur begrenzt aufnahmefähig. Noch bis 2015 läuft der Pachtvertrag mit der Uni.

Doch Corleis hätte nichts gegen einen früheren Umzugstermin: "700 Quadratmeter wären optimal, am liebsten auf dem Unicampus." Denn beide Institutionen arbeiten eng zusammen, tauschen Know-how und Mitarbeiter. "Die räumliche Nähe ist in Deutschland einzigartig und beide Einrichtungen profitieren gleichermaßen", sagt Corleis. Insgesamt arbeitet das Schubz regelmäßig mit etwa 30 regionalen Initiativen zusammen. Dazu gibt es laufend neue Projekte, die größtenteils aus Drittmitteln finanziert werden. Weitere detaillierte Informationen zum Schubz finden sich auch im Internet.

www.naturerlebnispaedagogik.de