Einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien fordern die Industrie- und Handelskammern in Norddeutschland.

Lüneburg. Der Appell der Kammern an den Bund und die Bundesländer beinhaltet unter anderem, den Betrieb der geplanten Off-Shore-Windparks sicherzustellen, mehr Infrastruktur in den norddeutschen Häfen zu schaffen und auch die Netzkapazitäten für die Einspeisung regenerativer Energien auszubauen.

"In Zukunft brauchen wir außerdem marktgerechte Preise für regenerative Energieträger", sagt Uwe Möser, Präsident der IHK Nord, einem Zusammenschluss aller 13 Kammern in Norddeutschland. "Alle Kosten für den technischen Aufwand bei der Einspeisung erneuerbarer Energien in die Netze sind zukünftig wettbewerbsgerecht auf alle Netzbetreiber zu verteilen."

Schon jetzt liegt der Anteil der aus Windkraft erzeugten Energie im Norden bei 19,1 Prozent, während im Bundesdurchschnitt nur 8,25 Prozent des erzeugten Stroms aus Windkraftanlagen kommt. Die Herstellung von Windkraftanlagen ist für den Norden ein bedeutender Industriefaktor. Die Kammern gehen davon aus, dass rund 20 000 Arbeitsplätze in den norddeutschen Bundesländern direkt oder indirekt mit der Herstellung von Windkraftanlagen verbunden sind.

"Die Planungs- und Genehmigungsverfahren für regenerative Energien müssen deutlich vereinfacht und beschleunigt werden", sagt Uwe Möser. Dies gelte vor allem auch mit Blick auf die immer deutlicher werdenden Folgen des Klimawandels.