Der historische Ilmenau-Ewer ist fertig. Nur noch ein paar Kleinigkeiten werden gezimmert. Tischlermeister Michael Anders steht lächelnd vor dem Schiff, die Hände in die Hüften gestemmt.

Lüneburg. "Tja, das war's", sagt er und wird nachdenklich. "Das war ein tolles Projekt. Einerseits freue ich mich über das Ergebnis, anderseits tut es mit Leid, dass es vorbei ist."

Gemeint ist das Projekt "Salzwerkstadt", dass auf Initiative vom Vorsitzenden des Arbeitskreises Lüneburger Altstadt, Curt Pomp, Salzmuseumsdirektor Christian Lamschus und ihm, Michael Anders, ins Leben gerufen wurde. Zusammen mit den Bildungsträgern der Volkshochschule Lüneburg, job.sozial und der Arge Lüneburg wurde mit dem Bau eines historischen Binnenschiffs, dem Ilmenau-Ewer, eine Qualifizierungsmaßnahme für junge Erwachsene ohne Jobaussicht oder Berufsbildung geschaffen. 65 junge Menschen waren in den zwei Jahren an dem Ewerbau auf dem Platz vor dem Salzmuseum beteiligt, 36 haben jetzt einen Job oder eine Ausbildung.

"Das ist eine sehr gute Integrationsquote, mehr als doppelt so hoch, wie bei anderen Qualifizierungsmaßnahmen", sagt Hartmut Materne von der Arge und Christian Lamschus betont: "Wir haben hier ein kulturelles wie auch ein soziales Projekt. Einerseits beleben wir den Lüneburger Hafen, andererseits bringen wir junge Menschen in Arbeit."

Der Ilmenau-Ewer wird am Freitag, 27. November, um 14.30 Uhr, am Alten Kran in einer großen Zeremonie in die Ilmenau vom Stapel laufen. Dort wird er zunächst bis zum Frühjahr liegen. Bis dahin, so Lamschus, sollen auch die versicherungstechnischen Fragen geklärt werden, denn der Ewer soll künftig Touristen auf der Ilmenau bis nach Wittorf bringen.