Ab Sonntag herrscht in den Wagen der Metronom GmbH Alkoholverbot. Die Rundschau zeigt in Fotos warum.

Lüneburg. "Metronom Alkoholfrei" prangt ab sofort an den Doppelstockzügen der Metronom-Eisenbahngesellschaft. Einen der letzten der etwa 200 Wagen werden Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge und Landrat Manfred Nahrstedt heute gegen 10.15 Uhr am Westbahnhof mit dem blau-rot-weißen Kampagnen-Logo ausstatten. Denn von Sonntag an ist der Alkoholkonsum an Bord der Züge tabu.

Wie berichtet, führt die private Betreibergesellschaft aus Uelzen als erste in Deutschland ein solches Verbot ein. Internationale Fahrgäste werden mit leicht verständlichen Verbotszeichen darauf hingewiesen. Stammkunden in den Nahverkehrszügen werden seit Wochen vom Schaffner per Lautsprecherdurchsage mit einer Ankündigung der neuen Regel begrüßt.

Wer demnächst mit einer offenen Flasche Bier oder Härterem in den Zügen gesehen wird, bekommt deutliche Worte zu hören. Nach Angaben von Tatjana Festerling wird in der sogenannten "ersten Eskalationsstufe" aber noch keine Geldstrafe fällig. Die Unternehmenssprecherin: "Zunächst gibt es die neue Regel noch einmal schriftlich." Und zwar auf einer gelben Pappkarte.

Die rote Karte verteilen die Metronom-Mitarbeiter erst vom 1. Dezember an. Wer dann noch gegen das Alkoholkonsumverbot verstößt, muss eine Vertragsstrafe von 40 Euro bezahlen. Was zunächst nach Abzocke klingt, will Festerling positiv verkaufen. Die neue Regel solle zur Sicherheit der Passagiere beitragen. Und bei einer Fahrgastumfrage habe ja die Mehrheit der Nutzer das Verbot begrüßt.

Dieses Umfrageergebnis führt Festerling vor allem auf das Ekelgefühl vieler Passagiere zurück. Derzeit glichen Züge oft "Katastrophengebieten". Das gelte vor allem an Wochenenden, wenn Fußballfans, Festivalbesucher oder jugendliche Pistengänger mit dem Metronom unterwegs sind. Dann seien Vandalismus und Verschmutzungen in den Zügen nach Angaben der privaten Betreibergesellschaft bislang trauriger Alltag.