Er wird zwar von einem Hamburger Bäcker gebacken, doch das Rezept für den Mohnstriezel haben Ingeburg und Günter Beier von einem schlesischem Bäcker "vererbt" bekommen. Seit vielen Jahren schon verkauft das Paar den original schlesischen Mohnstriezel auf Märkten in Hamburg und Niedersachsen. Am Wochenende boten sie das leckere Gebäck auf dem Museumsmarkt im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg an.

"Das Geheimnis unseres Mohnstriezels ist der gehaltvolle Teig und extra viel Mohn in der Füllung", verrät Ingeburg Beier. "Er ist schon fast mehr Konfekt als Kuchen." Viele Besucher kämen jedes Jahr zu ihnen, um sich schon für die Weihnachtsfeiertage mit dem Gebäck einzudecken. "Der Mohnstriezel ist ein klassischer Weihnachtskuchen. Er wird jetzt eingefroren und zum Fest wieder aufgetaut", so die gebürtige Schlesierin und betont, dass man das auch nur mit dem Original machen könne. Andere Mohnstriezel würden dadurch trocken werden und nicht mehr schmecken.

Ein paar Stände weiter bearbeitet gerade Czeslaw Fabrycki einen handtellergroßen Bernstein. "Den hat eine Besucherin gebracht. Sie möchte das Stück um den Hals an einer Kette tragen", erklärt der Silber- und Schmuckschmied, der bereits zum 18. Mal sein Handwerk auf dem Museumsmarkt präsentiert. "Viele Besucher kommen jedes Jahr zu mir, um sich neuen Bernsteinschmuck machen zu lassen", so Fabrycki. Doch so ein großer Bernstein sei ihm noch nie untergekommen. "Das ist ein richtiger Schatz. Sehr selten und schwer zu finden."

Zum 21. Mal präsentierte sich der Museumsmarkt mit 28 Ausstellern in den Räumen des Ostpreußischen Landesmuseums an der Ritterstraße 10. Neu in diesem Jahr waren fünf Frauen dem aus Amt Neuhaus, die als "Die Amtsspinner" ihr Handwerk an historischen Webstühlen zeigten. "Seit zehn Jahren treffen wir uns regelmäßig zum Spinnen", so Helga Haas. "Die Amtspinner" präsentierten nicht nur ihr Handwerk, sondern boten auch die verarbeitete Wolle in Form von Pullovern, Tüchern und Socken zum Verkauf an.

Silke Straatman, Leiterin der Museumspädagogik, ist zufrieden mit dem Verlauf: "Am Sonnabend hatten wir rund 900 Besucher. Heute werden es mit Sicherheit noch einmal so viele werden, wenn nicht noch mehr."