Lüneburg. Während im Hausgebrauch die altmodischen Glühlampen ausgedient haben und schrittweise von Energiesparlampen abgelöst werden, können Liebhaber der festlichen Weihnachtsbeleuchtung in der Hansestadt aufatmen. Niemand muss aus Gründen des Umweltschutzes auf dem Weihnachtsmarkt den Schein von Neonröhren fürchten. Ab 25. November, wenn die Dämmerung einsetzt, werden die Kirchen und das Rathaus wie in den vergangenen Jahren in festlichem Glanz erstrahlen.

Die Idee zu dem Spektakel, das heute viele Touristen anlockt, kam Sven Hoffmeister vor einigen Jahren am Stammtisch. Für die Arbeit des Veranstaltungstechnikers hat das Verbot von Glühlampen keine Konsequenzen. "Das ist eine ganz andere Liga. Wir arbeiten mit anderen Lampen, die viel helleres Licht erzeugen." Bis zu zehnmal heller als herkömmliche Leuchten sind zum Beispiel Entladungslampen, bei gleicher Leistung. Auch Halogenleuchten sind wirtschaftlich effizienter und ihr Licht wärmer.

Den Platz vor dem Rathaus werden schon bald mehr als 9000 Lämpchen in weihnachtlichen Glanz hüllen. Dabei kommen vor allem Niedervoltlampen zum Einsatz, erklärt Thomas Trochemowitz. Der Marktmeister der Stadt betont, dass schon aus Kostengründen Energiesparlampen verwendet werden.

Die Ausschreibung um die Weihnachtsbeleuchtung der Nicolaikirche und der St. Johanniskirche hat in diesem Jahr Sven Hoffmeister gewonnen. Erfahrungen hat er sich über die Jahre erarbeitet. Heute weiß er, wie man die prägnanten Bauten perfekt in Szene setzt. "Die Fassade gibt viel vor, dann kommt es darauf an, was man hervorheben möchte." Jedes Jahr erarbeitet der Lüneburger mit seinem Team ein neues Konzept. Von klassisch bis poppig reicht dabei die Palette. "Hauptsache nicht immer das gleiche", findet Sven Hoffmeister, der am Computer mit einem Mausklick Position und Farbe der Strahler verändern kann.

Die Kirchen in Wirklichkeit in festlichen Lichterglanz zu tauchen ist indes harte Arbeit. Drei Tage hat die Mannschaft mit dem Aufbau zu tun. Ist das Wetter schlecht, kann es auch mal länger dauern. "Kirchen sind ja keine gewöhnlichen Gebäude, daran muss man denken", sagt der Veranstaltungstechniker, der Kabelwege von zwei Kilometern Länge in den Gotteshäusern verlegt.

Zum Anbringen der Leuchten am Kirchturm ist ein riesiger Spezialkran nötig. Aber auch an die Mannschaft werden höchste Anforderungen gestellt. "Wer in mehr als 90 Metern Höhe kiloschwere Strahler montiert und gegen Sturm sichert, muss natürlich schwindelfrei sein", erklärt Sven Hoffmeister.

Der entscheidende Moment ist dann die Lichtprobe. Allein an der Nicolaikirche werden bis zum 22. Dezember über 100 Leuchten in der Vorweihnachtszeit erstrahlen. Auch die anderen Kirchen sowie das Rathaus werden ab Ende November täglich nach Einbruch der Dämmerung bis 23 Uhr illuminiert sein.